Wegen einer unschönen Vorgeschichte verzichtet Favorit und «The Whale»-Darsteller Brendan Fraser auf die Golden Globes.
Brendan Fraser
Brendan Fraser an den Filmfestspielen von Venedig. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Brendan Fraser steht als Favorit für eine Golden-Globen-Auszeichnung.
  • Er bleibt dem Event jedoch trotzdem fern.

Dank seiner Darbietung im Drama «The Whale» durfte Brendan Fraser (53) schon diverse Auszeichnungen in Empfang nehmen.

Für die anstehenden Golden Globe Awards am 11. Januar 2023 wurden zwar die Nominierungen noch nicht bekannt gegeben. Dies erfolgt erst am 12. Dezember 2022.

Es gilt jedoch als sicher, dass Brendan Fraser als einer der Favoriten ins Rennen um den Preis als bester Hauptdarsteller gehen wird. So oder so werde er jedoch nicht vor Ort bei den Globes sein. So wie er nun in der Coverstory von «GQ» verraten hat.

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Pure Freude bei Brendan Fraser über seine Auszeichnung beim Filmfest von Toronto. - Keystone

«Nein, ich werde nicht daran teilnehmen», wird Fraser in dem ausführlichen Stück zitiert. Die Gründe für seine vorzeitige Absage könnten kaum nachvollziehbarer sein: 2018 wandte er sich mit dem Vorwurf an die Öffentlichkeit, dass er im Jahr 2003 von Philip Berk, dem damaligen Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), die die Golden Globes austrägt, sexuell belästigt worden sei.

«Meine Mutter hat keinen Heuchler grossgezogen»

«Ich habe mehr Vorgeschichte mit der Hollywood Foreign Press Association als ich Respekt für die Hollywood Foreign Press Association habe.» Das sagte Fraser. Die Absage erfolge wegen «dieser Geschichte, die ich mit ihnen habe.

Und meine Mutter hat keinen Heuchler grossgezogen. Man kann mich viele Dinge nennen, aber nicht das.» Vielsagend sei in seinen Augen gewesen, dass nach seinen Anschuldigungen nichts geschah und die Globes wie gewohnt vonstattengingen.

Zuletzt stand die HFPA aus anderen Gründen scharf in der Kritik: Es wurde bekannt, dass sich deren Mitglieder komplett aus weissen Journalisten zusammensetzt.

Auf die Frage, ob Brendan Fraser an die Reformen glauben könne, die die Organisation seither auf den Weg gebracht haben will, antwortete er im «GQ»-Artikel: «Zum jetzigen Zeitpunkt – nein.» Sein Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Versprechen rühre daher, dass sich die HFPA auch nie aufrichtig bei ihm entschuldigt hätte. Ausserdem wisse er, dass noch andere Personen ähnliche Schicksale in Bezug auf die HFPA teilen.

«Ich schulde es mir»

Trotz allem werde er aber alles dafür tun, dass das Drama «The Whale» von Darren Aronofsky (53) auch bei den Globes abräumt.

«Ich schulde mir das selbst, ich schulde es den Filmemachern. Ich schulde es den Fans, die dafür bezahlt haben, mich zu sehen und in der Sonne in der Schlange standen. Ich schulde es meinen Kindern. Das ist meine grosse Chance.»

«The Whale» feierte in Venedig seine Welt- und in Toronto seine Nordamerikapremiere. An beiden Standorten erhielt Brendan Fraser für seine Darbietung als depressiver, massiv übergewichtiger Englischlehrer stehende Ovationen und rührte das Publikum zu Tränen. In den USA erscheint der Film noch dieses Jahr, als deutscher Starttermin ist der 27. April 2023 vorgesehen.

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