Zwei beste Freundinnen müssen ihr Make-up-Unternehmen retten und holen sich dafür eine gnadenlose Beauty-Queen ins Haus - der Ärger ist vorprogrammiert.
Claire Luna (Salma Hayek) ist eine knallharte Industriegigantin. Foto: Eli Joshua Ade/Paramount Pictures/dpa
Claire Luna (Salma Hayek) ist eine knallharte Industriegigantin. Foto: Eli Joshua Ade/Paramount Pictures/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit gut vierzig Jahren schafft es Hollywood, mit einer simplen, wenn auch etwas herablassenden Grundidee, Geld zu machen.

In «Female Workplace Comedies» geht es immer wieder um Alltagsfrauen, die sich im knallharten Berufsleben durchschlagen müssen und dabei wahre Werte im Leben lernen.

Angefangen mit den drei Büro-Arbeiterinnen Dolly Parton, Jane Fonda und Lily Tomlin, die in «9 to 5» ihren Boss kidnappen, um für mehr Gleichberechtigung zu kämpfen, über Anne Hathaway, die in «Der Teufel trägt Prada» lernt, ihren Ehrgeiz in Bahnen zu lenken, die sie auch abseits vom Job glücklich machen. Jetzt kommt mit «Lady Business» eine Komödie ins Kino, die ebenfalls dank einer solchen gut etablierten Ausgangslage und solider Besetzung sehr nett unterhalten soll.

Es geht um Mia (Tiffany Haddish) und Mel (Rose Byrne), zwei Frauen, die es in der Logik des Genres eigentlich geschafft haben. Sie sind beste Freundinnen, gehen mit Herz und gutem Aussehen durchs Leben und haben als Unternehmerinnen ihr eigenes Kosmetiklabel aufgebaut. Eines Tages erzählt Mel ihrer Geschäftspartnerin aber die Wahrheit über diese Firma: Die beiden sind mit rund einer halben Million Dollar verschuldet.

Da kommt Claire Luna (die hübsch überdrehte Salma Hayek) wie gerufen, eine Industriegigantin, die den beiden in Aussicht stellt, mit einem grossen Investment einzusteigen. Ihre Ansage aber ist deutlich: Von Freundschaften im Geschäftsleben hält sie gar nichts - und sollte eine der beiden Gründerinnen aussteigen, würde sie selbst die Mehrheit der Firma einstreichen. Schnell fragen sich die beiden, ob sie sich möglicherweise den ärgsten Feind ins eigene Unternehmen geholt haben.

Rund um die drei Frauen im Zentrum agiert ein etabliertes Komödienensemble von Billy Porter («Pose») und Jennifer Coolidge (bekannt als exzentrische Nachbarin Sophie aus «2 Broke Girls») als Mitarbeiter von Mia und Mel - bis hin zu Lisa Kudrow aus «Friends». Ihnen allen gelingt es trotzdem nicht, eine ziemlich lose Aneinanderreihung von Gags zusammenzuhalten, vor allem wenn der Film dann auch noch unter Humor versteht, wenn dralle Brüste aneinanderknallen oder nach einem scharfen Essen Ziegenmilch ins Gesicht einer Figur gespuckt wird.

«Lady Business» kommt am Ende trotz einer schlanken Laufzeit von gut 80 Minuten wie eine Pflichtübung daher, denn natürlich ist von Anfang an klar, dass die beiden Frauen lernen werden, dass astronomischer beruflicher Erfolg nicht so wichtig ist. Und doch: Wer an einem Regentag Lust auf eine Komödie hat, die mit charmanter Besetzung Hollywoods Standard-Message zum riesigen Wert von Freundschaft unter Frauen predigt, ist hier gut bedient.

Lady Business, USA 2020, 84 Min., FSK ab 12, von Miguel Arteta, mit Tiffany Haddish, Rose Byrne, Salma Hayek

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