Anna Netrebko trat am Freitag in der Berliner Staatsoper Unter den Linden auf. Doch dieser Auftritt sorgte für Unruhen und Proteste vor dem Gebäude.
Anna Netrebko
Anna Netrebko: «Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei, noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden.» - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Anna Netrebko trat am Freitag in Berlin in Verdis «Macbeth» auf.
  • Doch ihr Auftritt sorgte für Unruhen bei ukrainischen Demonstranten.
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Am Freitagabend protestierten einige hundert Demonstranten vor der Staatsoper in Berlin. Der Grund: Der Auftritt der Sängerin Anna Netrebko in Verdis «Macbeth». Die Protestierenden forderten ein Ende der Zusammenarbeit europäischer und deutscher Kulturinstitutionen mit russischen Einrichtungen.

Sie kritisierten Netrebko und andere Besucher der Oper mit Rufen wie «Schande!» und »Keine Bühne für russische Propaganda!»

Viele Demonstranten stammten aus der Ukraine und warfen Russland vor, Kultur als Vorwand zu nutzen. Trotz der Proteste erhielt Netrebko während der Aufführung stürmischen Applaus, gemischt mit einigen Buhrufen. So laut den Berichten der «Berliner Zeitung».

Anna Netrebko: Auftritt war triumphal

Die Aufführung selbst wurde als triumphal für Netrebko beschrieben, die eine beeindruckende künstlerische Leistung zeigte. Die Inszenierung von Harry Kupfer präsentierte ein düsteres Bild eines korrupten Staates. Und die Staatskapelle unter Bertrand de Billy lieferte eine herausragende Produktion.

Nach der Aufführung sangen einige Demonstranten die ukrainische Nationalhymne. Ein junger Mann aus Kiew äusserte unter anderem den Wunsch, in die USA auszuwandern. Ein Polizist beschrieb den Protest wiederum als Routineeinsatz ohne besondere Vorfälle.

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