Amanda Knox und ihr Ex-Freund haben sich zum ersten Mal seit 15 Jahren in Italien getroffen. Es war ein emotionales Aufeinandertreffen.
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Amanda Knox und ihr heutiger Freund Christopher Robinson bei einer Konferenz der Organisation «Innocence Project» (Projekt Unschuld) im italienischen Modena. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 15 Jahren starb die britische Austauschstudentin Meredith Kercher in Italien.
  • Die Hauptverdächtigen haben sich das erste Mal überhaupt wieder in Italien getroffen.
  • Knox und Sollecito haben die Stadt besucht, die sie vor ihrer Verhaftung besuchen wollten.
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Der Fall löste vor 15 Jahren weltweites Interesse aus: Die britische Austauschstudentin Meredith Kercher (†21) wurde tot in ihrem Zimmer in Italien gefunden. In dem Mordfall wurden die US-Amerikanerin Amanda Knox und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito verurteilt – und später freigesprochen.

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Amanda Knox und ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito: Ein Bild vom Juni und eines von vor 15 Jahren. - Twitter

Nun sind die beiden laut Medienberichten das erste Mal nach Perugia zurückgekehrt. In der mittelitalienischen Stadt war Kercher mit Messerstichen getötet worden. Laut der britischen Zeitung «Mirror» fand das Treffen demnach bereits im vergangenen Juni statt. Knox und Sollecito besichtigten zusammen auch die Stadt Gubbio in Umbrien.

Es war laut dem Bericht das erste Wiedersehen in Italien, fast zehn Jahre nachdem sie sich das letzte Mal in den USA getroffen haben. «Glücklich und sorglos besucht das ehemalige Paar die malerische Stadt Gubbio», so die Zeitung. Dabei wird erwähnt, dass Knox und Sollecito die gleichen Pläne am 2. November 2007 hatten, als Kercher mit aufgeschlitzter Kehle und Anzeichen eines sexuellen Übergriffs in ihrem Schlafzimmer aufgefunden wurde.

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Amanda Knox und ihr Ex-Freund haben sich zum ersten Mal seit 15 Jahren in Italien getroffen. - Twitter

«Wir hatten geplant, am Tag, an dem Merediths Leiche gefunden wurde, nach Gubbio zu reisen, ohne dass wir wussten, was mit ihr passiert war.» Das sagte Sollecito gegenüber dem Blatt. «Es war schön sich wiederzusehen, aber wir fühlten auch Trauer wegen der Tragödie, die wir erlitten haben», so der Italiener.

Amanda Knox ist der «Engel mit den Eisenaugen»

Wegen Mordes an der jungen Britin Kercher im Jahr 2007 waren Amanda Knox und ihr früherer italienischer Freund Raffaele Sollecito 2009 in erster Instanz zu 26 beziehungsweise 25 Jahren Haft verurteilt worden.

Nach einem jahrelangen juristischen Tauziehen sprach 2015 das oberste italienische Gericht beide wegen schlampiger Ermittlungen in dem Fall endgültig frei. Vier Jahre der Strafe hatte Knox in Italien abgesessen. Knox – wegen ihres Aussehens «Engel mit den Eisaugen» genannt – kehrte daraufhin in die USA zurück.

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Amanda Knox wurde als «Engel mit den Eisaugen» bekannt. Hier 2008 vor Gericht in Perugia.
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2011 kommen Amanda Knox vor Gericht die Tränen. Sie kam nach vier Jahren im italienischen Gefängnis frei.
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Amanda Knox und ihr heutiger Freund Christopher Robinson bei einer Konferenz der Organisation «Innocence Project» (Projekt Unschuld) im italienischen Modena.

Im nie aufgeklärten Mordfall ist der einzig rechtskräftig Verurteilte seit dem vergangenen Jahr wieder frei. Der 34-jährige Rudy Guédé, dessen DNA sich auf dem Körper des Opfers fand, sass in Italien eine 16-jährige Haftstrafe wegen Beteiligung an der Tat ab.

Die 21-jährige Kercher war am 2. November 2007 halbnackt und mit durchgeschnittener Kehle in der Wohnung in Perugia entdeckt worden, die sie sich mit Knox teilte. Ihre Leiche wies 47 Messerstiche auf, die Studentin war vergewaltigt worden.

Haben Sie den Fall rund um Amanda Knox mitverfolgt?

Knox, die in Seattle lebt und dort als Journalistin arbeitet, hat über ihre Erfahrungen ein Buch geschrieben. «Waiting To Be Heard: A Memoir» wurde von Netflix als Dokumentarfilm adaptiert.

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