Schmalztollen, Tattoos und zeitloser Rockabilly mit Punk-Energie: Das waren schon vor 40 Jahren die Markenzeichen der Stray Cats. Das Comeback des Trios zeigt: Allzu viel hat sich nicht geändert.
Die Katzen streunen mit viel Energie wieder durch die Gehgend. Foto: Russ Harrington
Die Katzen streunen mit viel Energie wieder durch die Gehgend. Foto: Russ Harrington - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon vor vier Jahrzehnten waren die Stray Cats ein sympathischer Anachronismus.
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Allerdings mischte das Trio damals seinen 50er-Jahre-Rockabilly geschickt mit Punk-Rotzigkeit und New-Wave-Verve, hatte damit diverse Hits. Nun klingt diese Musik noch vorgestriger - aber weiterhin sympathisch.

Derzeit feiern die «streunenden Katzen» ihr 40-jähriges Bestehen - mit ihrem Comeback-Album «40» (Surfdog/Mascot/Rough Trade) und einer Reunion-Tournee, die im Juli auch Deutschland streift. Schmalztollen und Koteletten mögen dünner geworden sein, die tätowierte Haut weniger glatt - aber Sänger/Gitarrist Brian Setzer, Standbassist Lee Rocker und Drummer Slim Jim Phantom haben sich gut gehalten.

«40» ist das erste gemeinsame Stray-Cats-Album der Gründungsmitglieder seit 26 Jahren. Und diese US-amerikanische Fun-Rock- und Powerpop-Institution hat nach wie vor gute Songs, viel Energie und Spielfreude zu bieten.

Mit dem witzig-selbstironischen «Cat Fight (Over A Dog Like Me)» kommen die drei Musiker gleich schwungvoll in die Gänge. Die elf Songs danach bleiben überwiegend im Uptempo-Bereich, die Stray Cats geben weiterhin Gas mit knackigem Rock 'n' Roll. Der blonde Brian Setzer ist mit rasanten Licks auf seiner Hollowbody-Gitarre und schnoddriger Stimme das Kraftzentrum der Band - nicht umsonst hatte er auch jenseits der Stray Cats die grössten Erfolge.

Das Album wurde im Herbst 2018 zusammen mit Produzent Peter Collins (Rush, Bon Jovi, The Brian Setzer Orchestra) in den Blackbird Studios in Nashville/Tennessee aufgenommen. Zuvor hatte das Trio seine ersten Konzerte nach zehnjähriger Bühnenabstinenz in Nordamerika gespielt. Dort zeichnete sich schon ab, was jetzt auf Platte bestätigt wird: eine gelungene Wiederbelebung der Stray Cats.

«Es fühlte sich an, als wäre seit unserem letzten Album kaum Zeit vergangen. Alles war natürlich und vertraut», sagt Schlagzeuger Slim Jim Phantom. «Die Moderne trifft auf das Traditionelle, das hat uns schon immer inspiriert.»

Konzerte im Juli: 03.07. Berlin, Columbiahalle, 04.07. Köln, Palladium, 09.07. Stuttgart, Killesberg, 11.07. München, Zenith

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