Brutale Szene gestern Abend bei SRF-«Wilder». Eine 17-Jährige wurde in der fiktiven Krimiserie vergewaltigt. Darf man so was zeigen?
Ausschnitt aus der SRF-Serie «Wilder». - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krimiserie «Wilder» ist ein Grosserfolg im SRF.
  • Derzeit läuft die zweite Staffel.
  • Am Dienstagabend zeigte SRF die Vergewaltigung einer 17-Jährigen in der Serie.
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Schock-Szene bei SRF-«Wilder» gestern Abend. Die Krimiserie zeigte zur besten Sendezeit die Vergewaltigung einer 17-Jährigen. Die mittlerweile betagte Frau Sophie Barth erinnert sich unter Tränen an den sexuellen Missbrauch in ihren Jugendjahren.

Der Täter, Mulliger Senior hatte sie, ein jüdisches Mädchen, vor den Nazis gerettet und sie als Dienstmädchen eingestellt.

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Schock-Szene bei SRF-«Wilder» gestern Abend: Ein 17-jähriges Teeniemädchen wird vergewaltigt. - Screenshots SRF

Doch abends holte er sich, was er wollte. «Ich war 17», so Sophie. «Da kam er in der Nacht manchmal rauf in mein Zimmer. Ich traute mich nie, was zu sagen. Er hat uns ja das Leben gerettet.»

Darf man eine solche Szene im SRF zeigen?

Dann die Brutaloszene: Die minderjährige Sophie liegt nachts im Bett. Mulliger Senior setzt sich auf ihr Bett, fasst sie an. Und missbraucht sie schliesslich. Die Szene ist durch die halboffene Tür von hinten zu sehen. Der Täter wird schliesslich erschossen.

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Der Täter: Mulliger Senior wird kurz nach der Tat erschossen. - Screenshot SRF

Darf man eine solche Szene zeigen? Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion bei SRF erklärt: «Bereits in Folge vier dieser Staffel wird in Form eines Alptraums als bewusst leicht verfremdete Rückblende eine Vergewaltigung erzählt. Wichtiger als die Vergewaltigung ist es uns aber, die zerstörerischen und traumatisierenden Auswirkungen einer solchen auch bis heute mit grosser Scham behafteten Tat zu zeigen.»

SRF zeigt schon zum zweiten Mal Vergewaltigung

Im Zentrum stünden hier die Opfer – Sophie, der Mulliger-Sohn, der zum Täter wird, Kägis Schwester Laura, ihr Sohn Simon, Produkt einer Vergewaltigung und die Tochter von Susanne Walther, die sich wegen der Vergewaltigung sogar das Leben genommen hat.

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Das Opfer, Sophie Barth, ist heute eine gebrochene Frau. - Screenshot SRF

Fitze: «Die Geschichte widerspiegelt eine gesellschaftliche Realität und wir zeigen die traumatischen Langzeitfolgen solcher Übergriffe.»

Es ist nicht das erste Mal, dass SRF eine fiktive Vergewaltigung zeigt. Und dafür Kritik eingesteckt.

In der Serie «anno 1914 – die Fabrik» fiel Fabrikantensohn Georg Friedrich Thaler über eine Serviertochter her.

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