«South Park» nimmt Netanyahu ins Visier
Die Macher von «South Park» scheuen sich nicht vor politischen Diskursen. In einer neuen Folge geht es um Israels Ministerpräsidenten Netanyahu.

Die amerikanische Animationsserie South Park hat sich in ihrer neuesten Episode einem hochbrisanten Thema gewidmet. In der fünften Folge der 27. Staffel nehmen die Macher Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ins Visier.
Die Episode stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der Serie dar. Sie thematisiert zum ersten Mal direkt den Krieg in Gaza, berichtet «Haaretz».
Die Handlung konzentriert sich auf Sheila Broflovski, eine amerikanisch-jüdische Mutter. Sie muss sich mit den komplexen Auswirkungen des Nahostkonflikts auf das Leben amerikanischer Juden auseinandersetzen.
Die Handlung und ihre symbolische Bedeutung
Der zentrale Konflikt entsteht durch eine kontroverse Online-Wette. Schulkinder spekulieren darüber, ob «Kyles Mutter Gaza angreifen wird».
Diese absurde Situation dient als Metapher für ein reales Problem. Sie zeigt die problematische Tendenz, alle Juden automatisch mit der israelischen Politik zu verknüpfen.

Die Frustration der Hauptfigur gipfelt laut dem «Guardian» in dem berühmten Ausruf: «Es geht nicht um Juden gegen Palästina, sondern um israel gegen Palästina!»
Die direkte Konfrontation mit Netanyahu
Den Höhepunkt der Episode bildet Sheilas spontaner Flug nach Israel, wo sie direkt in Netanyahus Büro eindringt. In einer emotionalen Tirade konfrontiert sie den israelischen Ministerpräsidenten mit harten Vorwürfen bezüglich seiner Kriegsführung.
Die Worte an Netanyahu sind der «Jerusalem Post» zufolge besonders scharf formuliert. «Wer glaubst du eigentlich, dass du bist? Du tötest Tausende und zerstörst ganze Stadtteile!»
Netanyahu erschwere das Leben für Juden weltweit und mache das Leben für amerikanische Juden nahezu unmöglich. Diese Aussage reflektiert die realen Sorgen vieler Diaspora-Juden, die sich durch Israels Politik in eine schwierige Lage gedrängt sehen .
Reaktionen und gesellschaftliche Bedeutung
Die Episode hat laut dem «Guardian» in den sozialen Medien und Nachrichtenportalen für erhebliche Diskussionen gesorgt. Viele Zuschauer lobten die Serie für ihren Mut, ein so kontroverses Thema anzugehen und dabei verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.

Kritiker und Befürworter der Episode sind sich einig, dass «South Park» erneut bewiesen hat, keine Tabus zu kennen. Die Serie hat sich bereits in der Vergangenheit durch ihre kompromisslose Satire politischer Figuren einen Namen gemacht.
Die Darstellung zeigt exemplarisch, wie Satire als gesellschaftliches Korrektiv fungieren kann, indem sie politische Situationen auf eine zugängliche Weise thematisiert. Durch die Verwendung von Humor und Übertreibung gelingt es den Machern, zum Nachdenken über festgefahrene Positionen anzuregen.