Die Bachelorette 2019 erlebt bei Premiere zwei Übergriffe

«Romantische Treffen», «intensive Gespräche» und «prickelnde Dates». Die neue «Bachelorette»-Staffel soll Fitness-Influencerin Andrina Santoro (26) laut dem Sender 3+ bei der Suche nach der grossen Liebe zeigen.

Die Premiere am Montagabend aber zeigte: Die schöne Zürcherin wird in der Show zum Freiwild.

Denn: Gleich zwei der 21 Liebes-Kandidaten küssten die Bachelorette 2019 ungefragt. Milchbubi Jonas (22, selbsternanntes Model) drückt der nichtsahnenden Bachelorette 2019 beim ersten Treffen seine Lippen auf den Mund.

Den Rüffel dafür kriegt er erst Stunden später. «Ich entscheide immer noch selbst, wen ich küsse», schimpft Andrina in der Nacht der Rosen. Gibt sich dann jedoch versöhnlich, sagt: «Aber Frechheit siegt.»

Das nimmt Kickbox-Weltmeister Rico (29) tatsächlich als Aufforderung, Andrina gleich selbst – ebenfalls ungefragt – auf den Mund zu küssen. Gehts noch?

«Sie sagte ja, Frechheit gewinnt», rechtfertigt und prahlt der Kämpfer.

Ein Skandal, sagt Frauenrechtlerin Julia Onken. Sie findet für die Küsse klare Worte. «Von lustig kann keine Rede sein», sagt sie zu Nau. Vielmehr handle es sich um einen «Übergriff, dokumentiert und vorgeführt.»

Onken glaubt, die Zielgruppe der Kuppelshow – grösstenteils Junge – liessen sich von diesem Verhalten anstacheln. «Das wird Schule machen. Patriarchalen Gesellschaftsstrukturen gibt das sogar Aufwind.»

Die Message: «Jeder, der will, darf auch mal.» Doch: «Auch die Bachelorette ist keine Schwarzwäldertorte, wo jeder, den es gelüstet, hineinbeissen darf.»

Onken nimmt die Show-Produzenten in die Verantwortung. «Dass die TV-Macher nicht eingegriffen haben, zeigt stillschweigendes Einverständnis.» In einigen Männern sitze immer noch «der Bazillus», über eine Frau bestimmen zu wollen.

Andrina Santoro wehrte sich zwar, wurde von den Männern aber nicht ernst genommen. Onken rät ihr: «Sie sollte einfach sagen: Nicht mit mir – und gehen.»