«Abstriche»: Paar findet kein 300-Quadratmeter-Daheim in der Schweiz
Beni Durrer und sein Partner René suchen in der Schweiz ein 300-Quadratmeter-Zuhause. Bislang wurden sie nicht fündig. Jetzt müssen sie Kompromisse eingehen.

Das Wichtigste in Kürze
- René und Beni Durrer wollen Berlin wegen der Kriminalität verlassen.
- Das Ehepaar will in die Schweiz ziehen, hat bislang aber kein passendes Zuhause gefunden.
- Die beiden brauchen viel Platz, doch nun müssen sie «Abstriche» machen.
Seit einem halben Jahr suchen Beni Durrer und sein deutscher Partner René bereits nach einer geeigneten Bleibe in der Schweiz.
Das Paar lebt aktuell in Berlin (D). Sie fühlen sich jedoch aufgrund der steigenden Kriminalität in ihrer Umgebung nicht mehr sicher. Daher wollen sie sich nun in Benis alter Heimat niederlassen.
«Brauchen 200 bis 300 Quadratmeter»
Doch die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig. Denn die beiden haben von ihrem künftigen Daheim ganz genaue Vorstellungen.
«Wir brauchen 200 bis 300 Quadratmeter», erklärte Beni bei «SRF bi de Lüt – Heimweh». Grund für die grosse Fläche? Das Paar betreibt zusammen einen Beauty-Salon. Beni ist Visagist und hat eine eigene Kosmetik-Linie, sein Partner René ist gelernter Coiffeur.
Am liebsten würden die beiden beides unter ein Dach bringen. Also wohnen und arbeiten am selben Ort.
Die beiden schauten sich auch schon eine 7,5-Zimmer-Villa in Zofingen AG an. Die stolze Miete von 4900 Franken hätte in ihrem Budget gelegen. Allerdings war ihnen das Haus dann doch etwas zu klein.
«300 bis 400 Quadratmeter bräuchten wir schon für das Geschäft, dann nochmal etwa 200 bis 300 zum Wohnen», erklärte Beni.
Aufs Land zu ziehen, wo die Preise bezahlbarer wären, war für die beiden bislang keine Option. Vor allem wegen der Kundschaft ihres Beauty-Geschäfts.
Jetzt muss das Paar «Abstriche machen»
Nun hat das Paar aber noch immer nichts Passendes gefunden. Darum heisst es jetzt: Kompromisse eingehen.
«Ja, es ist halt schwierig. Der Herr Durrer muss ein paar Abstriche machen. Weil wohnen und arbeiten zusammen in einem ist einfach schwierig», so René.
Sie müssten es wohl erstmal voneinander trennen. «Sonst sind wir wahrscheinlich in zehn Jahren noch nicht in der Schweiz.»

Für Beni Durrer ist es nicht einfach, seine derzeitige Wohnung in Berlin zurückzulassen. Er hängt sehr an ihr. «So etwas in der Schweiz zu finden, ist unglaublich schwer. Also, ich weiss, wir werden so etwas nicht finden.»
Langsam, aber sicher setzt ihm das Ganze jedoch auch etwas zu. Es sei eine sehr anstrengende Zeit. «Ich muss schauen, dass ich nicht in ein Tief falle», gesteht der Visagist.
Jetzt legt das Ehepaar aber erstmal eine kleine Verschnaufpause ein. Die beiden gönnen sich eine Auszeit im Engadin.
Deutscher schwärmt: «Leute sind freundlicher»
Schon viele Male sind sie zusammen in die Schweiz gereist. Benis alte Heimat gefällt René sehr gut. «Die Berge sind einfach faszinierend», schwärmt er. Und: «Es ist einfach toll, man ist überall schnell.»
Der Berliner findet auch für die Art der Schweizerinnen und Schweizer nur nette Worte. «Die Leute sind freundlicher, sie geben mehr aufeinander acht», meinte er vor kurzem.

Und weiter: «Ich glaube, es ist in der Schweiz noch mehr Wertschätzung, mehr Toleranz auch. Und dieser Respekt, der fehlt mir einfach. In der Schweiz geht man respektvoller miteinander um.»
Der gebürtige Deutsche will nach dem Umzug in die Schweiz auch den Pass beantragen. Dafür muss er eine Prüfung ablegen, für die er nun bereits büffelt.