Die Doppeladler-Aktion von Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner sorgte in den letzten Tagen gehörig für Trubel. Nun äussert sich auch die Promi-Welt zum Vorfall.
Doppeladler
Xhaka und Shaqiri zeigten bei einem Spiel gegen Serbien den Doppeladler. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag sorgten Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner mit ihrem Jubel für Aufregung.
  • Die Fussballer provozierten am WM-Spiel gegen Serbien mit einer Doppeladler-Geste.
  • Auch unter den Schweizer Promis wurde über die umstrittene Aktion diskutiert.

Eigentlich müsste man sich freuen: Die Schweizer Nationalmannschaft hat am Freitag im russischen Kaliningrad in der 90. Minute noch einen Sieg gegen Serbien geholt. Mit einem 2:1 verliessen Vladimir Petkovics Mannen den Rasen. Doch statt den Triumph der Schweizer Nati zu feiern, stand in den letzten Tagen vor allem eines im Fokus: Sherdan Shaqiri (26), Granit Xhaka (25) und Stephan Lichtsteiner (34) provozierten die Serben mit einer Doppeladler-Geste. Aufgrund des politischen Inhaltes droht den drei Fussballern nun von Seiten der Fifa eine Sperre.

Stephan Lichtsteiner hatte den Doppeladler auch gezeigt.
Stephan Lichtsteiner hatte den Doppeladler auch gezeigt. - Keystone

Auch in der Schweizer Promi-Welt sorgte die provokative Geste für Gesprächsstoff. Doch der ehemalige Bobfahrer Hausi Leutenegger (78) zeigt Verständnis für die drei Spieler: «Die Fussballer haben sich 90 Minuten lang ausgekotzt, haben gekämpft und sind halt übermütig geworden. Man sollte kein Drama darum machen und darüber hinwegschauen. Das war eine unüberlegte Reaktion.»

Hausi Leutenegger kann verstehen, dass Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner so reagiert haben.
Hausi Leutenegger kann verstehen, dass Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner so reagiert haben. - Keystone

Anders sieht dies Conradin Cathomen (59). Der Ex-Skirennfahrer kann das Verhalten von Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner wenig nachvollziehen: «Wer Champion werden will, sollte sich korrekt verhalten. Solche Gesten gehören nicht auf den Fussballplatz». Cathomens Meinung nach dürfen und sollen alle Spieler zu ihrer Herkunft stehen. «Die Geste war jedoch eine politische Aussage.» Der ehemalige Sportler hofft nicht, dass die Spieler gesperrt werden, denn damit würde die ganze Mannschaft bestraft werden. Jedoch solle ein Zeichen gesetzt werden. «Es ist wichtig, dass solche Vorkommnisse in der Zukunft nicht mehr passieren.»

Conradin Cathomen (rechts) mit Fritz Berger.
Conradin Cathomen (rechts) mit Fritz Berger. - Keystone

Auch Ex-Miss-Schweiz Anita Buri (39) drückt der Nati die Daumen, dass die drei Fussballer für die kommenden Matches von der Fifa nicht gesperrt werden. «Die nächsten ein bis zwei Spiele sind wichtig». Die Doppeladler-Geste kann Buri kaum nachvollziehen: «Natürlich stehen die Fussballer unter Adrenalin und werden provoziert, aber da müssten sie eigentlich stark bleiben.» Nebst dem unpassendem Jubel stört sich die Thurgauerin insbesondere auch daran, dass viele Nationalspieler bei der Hymne nicht mitsingen: «Vielleicht könnte man sich in diesem Bereich bei den anderen Ländern etwas abschauen».

Anita Buri wünscht sich vor allem, dass die Schweizer Spieler bei der Hymne mehr mitsingen.
Anita Buri wünscht sich vor allem, dass die Schweizer Spieler bei der Hymne mehr mitsingen. - Keystone

Moderator und Ex-Skistar Bernhard Russi (69) – eigentlich ein grosser Fan von Shaqiri und Xhaka – bedauert insbesondere, dass mit der Aktion die Vorbildfunktion für Jüngere missachtet wurde. «Ich bin ein Fan von diesen Fussballkünstlern. Doch die Spieler haben ihre Vorbildrolle nicht wahrgenommen. Schade! Ich hoffe, dass nun wieder das Schöne des Fussballs und die Fairness im Fokus stehen, damit Hunderttausende von Kindern auf den Platz gehen, um gute Fussballer zu sein.»

Bernhard Russi bedauert die provozierende Aktion, gerade weil auch eine wichtige Vorbild-Funktion verloren geht.
Bernhard Russi bedauert die provozierende Aktion, gerade weil auch eine wichtige Vorbild-Funktion verloren geht. - Keystone

Einige sehen's weniger eng

Es gibt aber auch Promis, welche die Aktion von Xhaka und Co. nicht schlimm finden. DJ Antoine (43) beispielsweise versteht nicht, warum in den Medien eine solch politische Diskussion entstanden ist: «Dieser Adler ist ja nicht umsonst Wappentier von Ländern und Städten. Er symbolisiert nämlich seit der Habsburger-Zeit das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion. Was soll falsch sein, wenn man seiner Freude damit Ausdruck verleiht? Gerade in einem WM-Spiel des Fussballs, der doch auch Völker verbindet?»

Der Musiker DJ Antoine kann den Rummel um die Doppeladler-Geste nicht verstehen.
Der Musiker DJ Antoine kann den Rummel um die Doppeladler-Geste nicht verstehen. - Keystone

Auch Fabian Unteregger (41) – nebst Arzt ist der 41-Jährige auch Pilot und Komiker – findet, man solle den Vorfall mit mehr Humor nehmen. Schmunzeln sagt er: «Lieber Doppeladler als Suppenhuhn».

Komiker Fabian Unteregger nimmt die Doppeladler-Aktion mit Humor.
Komiker Fabian Unteregger nimmt die Doppeladler-Aktion mit Humor. - Keystone
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