Auch in diesem Jahr fällt die Bundesfeier wegen des Coronavirus vielerorts aus. Einige Gemeinden und Städte wollen sich den Anlass aber nicht noch einmal nehmen lassen. Trotz Pandemie stellen sie eine 1. August-Feier auf die Beine, mit reduziertem Angebot und Sicherheitsmassnahmen wie einem Tanzverbot.

Festzelt, Reden und Höhenfeuer - diese traditionelle Kombination für eine gelungene 1. August-Feier wird auch in diesem Jahr vielerorts nicht stattfinden. Die Pandemie ist bekanntlich noch nicht ausgestanden, die Schutzmassnahmen machen ein geselliges Beisammensein schwierig.

Einige Gemeinden haben sich deshalb entschieden, die Feier wohl oder übel zum zweiten Mal abzusagen. So etwa Wald im Oberland. Mit den Corona-Vorschriften sei eine Veranstaltung «in würdigem Rahmen» nicht möglich. Das unbeständige Wetter könnte eine Feier unter freiem Himmel zudem ohnehin verunmöglichen.

Auch die Feier in Andelfingen im Weinland oder jene beim Schloss Hegi in Winterthur sind abgesagt, weil die Schutzmassnahmen zu aufwändig gewesen wären. Viele andere Gemeinden entschieden sich hingegen für eine «abgespeckte» und damit pandemiekonforme Variante.

In Winterthur Wülflingen beispielsweise wollen die Organisatoren nicht den ganzen Anlass streichen. Sie sagten zwar die Feier mit Reden und Musik ab, das Höhenfeuer wird aber angezündet.

In Meilen gibt es am Abend wie gewohnt eine Band, allerdings verhängte die Gemeinde wegen Corona ein Tanzverbot, damit sich die Menschen nicht zu nahe kommen. Statt getanzt wird in diesem Jahr also brav auf der Festbank gesessen.

Auch Thalwil passte sich an: Nach einer Rede von Alt-National- und Ständerätin Vreni Spoerry (FDP) spielt dort die Harmonie Thalwil, allerdings «in einer Kleinformation». Das Blasorchester wird also mit deutlich weniger Musikerinnen und Musikern auftreten.

Auch die Stadt Zürich will sich die Bundesfeier nicht ein zweites Mal nehmen lassen. Wie immer wird der Tag mit Kirchenglocken und Salutschüssen begonnen. Bei der Feier in der Stadthausanlage spricht dann Regierungsrätin Silvia Steiner (Mitte). Für einmal wird es jedoch keinen Umzug und kein Fest mit Musik geben.

Auch die Buure-Zmorge werden in diesem Jahr auf vielen Höfen angeboten, allerdings mit Maximal-Teilnehmerzahlen und strenger Anmelde-Pflicht. So wollen die Bäuerinnen und Bauern verhindern, dass sie von Publikum überrannt werden.

Keine abgespeckte Version war hingegen beim Rheinfall-Feuerwerk möglich, das «in normalen Jahren» jeweils am 31. Juli durchgeführt wird. Es musste erneut abgesagt werden, weil sich zu viele Besucherinnen und Besucher ans Schaffhauser und Zürcher Ufer und auf die Eisenbahnbrücke gedrängt hätten.

Die Zürcher Regierungsrätinnen und Regierungsräte haben trotz Einschränkungen genügend Auftrittsorte für ihre Reden gefunden - zumindest jene Regierungsmitglieder, die wirklich auftreten wollen.

Baudirektor Martin Neukom (Grüne), Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) planen keine 1. August-Reden. Silvia Steiner beschränkt sich auf ihre Rede in der Stadt Zürich.

Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) spricht in Uster, Rümlang und Oberrieden. Sicherheitsdirektor Mario Fehr (neu parteilos) tritt in Bauma, Hettlingen und Hombrechtikon vors Publikum und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) in Feuerthalen, Neftenbach und im Seniorenzentrum Wiesengrund in Winterthur.

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