Stadtrat: «Eine suchtfreie Gesellschaft ist nicht realistisch»
Der Verein «Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang mit Drogen» soll jährlich 500'000 Franken für heroingestützte Behandlungen Schwerstsüchtiger erhalten.

Wie die Stadt Zürich schreibt, gibt es für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen in der Stadt Zürich verschiedene medizinische Anlaufstellen. Diese unterstützen die Betroffenen bei der Verbesserung ihrer gesundheitlichen und sozialen Situation.
Neben den beiden städtischen Ambulatorien Crossline und Lifeline bietet die «Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang mit Drogen» (Arud) medizinische und psychosoziale Versorgung suchtkranker Patienten.
Stadtrat Andreas Hauri, Gesundheits- und Umweltvorsteher, sagt dazu: «Eine suchtfreie Gesellschaft ist nicht realistisch. Das Angebot ergänzt das städtische Therapie- und Medizinangebot. Es sorgt bei schwerstabhängigen Menschen für bessere Gesundheit und Stabilität.»
Ausgewiesener Bedarf
Die Arud bietet neben psychiatrischer und psychotherapeutischer Betreuung unter anderem Substitutionsbehandlungen mit Methadon, Buprenorphin oder Morphium sowie heroingestützte Behandlung für Menschen mit schwerer Heroinabhängigkeit an.
Langjährige Zusammenarbeit
Als direkte Reaktion auf die offene Drogenszene der 1990er-Jahre wurden die städtischen Ambulatorien Crossline und Lifeline sowie der Verein Arud gegründet. Die Stadt Zürich unterstützt die Arud seit 1994.
Der Stadtrat möchte die Versorgung von schwerstsüchtigen Menschen in der Stadt Zürich sicherstellen. Er beantragt deshalb dem Gemeinderat, den Verein Arud in den Jahren 2026 bis 2029 mit einem jährlichen leistungsabhängigen Beitrag von maximal 500'000 Franken zu unterstützen.
Damit werden Behandlungen von Patienten mit Wohnsitz in der Stadt Zürich restfinanziert, deren Kosten nicht vollständig durch die Krankenkassen gedeckt sind.