Der Zürcher Tierschutz hat ein Netzwerk von neun Tierheimen und Tierpensionen ins Leben gerufen, damit Tiere von Ukraineflüchtlingen Schutz und Pflege erhalten.
Katze Züricher Tierschutz
Katze namens Paris kommt aus der Ukraine. - Züricher Tierschutz

Es ist damit zu rechnen, dass mit den Flüchtlingen weitere Haustiere aus der Ukraine in die Schweiz kommen. Aufgrund der Dringlichkeit hat der Zürcher Tierschutz Initiative ergriffen und die regionalen Tierheime und Tierpensionen vernetzt.

In enger Abstimmung mit dem Tierheim Pfötli werden jene Tiere sicher untergebracht, die aus Platzgründen, wegen Haustierverboten oder aus seuchenhygienischen Gründen nicht bei ihren Besitzern bleiben können.

Der Tierschutz Zürich ist nun in der Lage, über sein Netzwerk unbürokratisch und innert Kürze rund 100 Pflegeplätze für Hunde, Katzen und Kleintiere wie Nager und Vögel bereitzustellen.

Der Auslöser für diese Initiative war die erste Flüchtlingskatze, die ins Tierheim des Zürcher Tierschutzes gebracht wurde.

Zürcher Tierschutz als kantonale Anlaufstelle und Drehscheibe

Ein wichtiges Ziel dieses Netzwerks ist zudem, die Sozialämter von Stadt und Kanton Zürich sowie das Bundesasylzentrum Zürich bei der vorübergehenden Platzierung der Haustiere zu unterstützen.

Der Zürcher Tierschutz ist die erste Anlaufstelle im Kanton und koordiniert die Tierplatzierung in enger Abstimmung mit dem Tierheim Pfötli in Winkel.

Dieses gehört zur Stiftung Tierrettungsdienst, die den Transport der Tiere gewährleisten kann. Dank dieser Zusammenarbeit bleibt der Aufwand für die anderen Organisationen des Netzwerks gering.

Tollwutrisiko minimieren

Die Platzierung der Haustiere wird dadurch erschwert, dass Tollwut in der Ukraine nicht ausgerottet ist. Im Normalfall gelten strenge Einfuhrbestimmungen für Tiere aus solchen Ländern. Der Bund hat nun aufgrund der Notlage vereinfachte Einreisebestimmungen erlassen.

Doch nachträglich muss für jedes Haustier geprüft werden, ob es den nötigen Impfschutz mitbringt. Im Zweifelsfall muss es in Quarantäne – entweder bei den Besitzern oder in einem Tierheim.

Weil Tollwut für Mensch und Tier tödlich ist, dürfen Tiere im Verdachtsfall nur durch geimpftes Personal versorgt werden. Das können kantonsweit neben dem Veterinäramt nur der Zürcher Tierschutz und das Tierheim Pfötli gewährleisten.

Umso wichtiger ist die zentrale Koordination durch den Zürcher Tierschutz, betont Geschäftsleiter Rommy Los: «Bei jedem Tier klären wir in enger Absprache mit dem Zürcher Veterinäramt das beste Vorgehen ab.»

Dringliche Notsituation für Mensch und Tier

Die ukrainischen Flüchtlinge sind auf schnelle und unbürokratische Hilfe angewiesen. Die Tiere bedeuten für die Menschen in ihrer Notlage eine grosse emotionale Unterstützung und geben ihnen Kraft, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Es ist daher eine grosse Entlastung, wenn sie ihre Tiere optimal versorgt wissen, bis sich ein definitiver Aufenthaltsort für Mensch und Tier findet. «Die spontane, kostenlose Hilfe ist für uns eine Selbstverständlichkeit», so Rommy Los. «Wir sind froh, können auch wir einen Beitrag leisten.»

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