Im Restaurant Älpli in Gommiswald SG trafen sich am Samstag rund 90 Corona-Skeptiker. Die Veranstalter müssen mit einer Anzeige und Ordnungsbussen rechnen.
Restaurant Älpli Gommiswald
Das Restaurant Älpli in der Gemeinde Gommiswald in St. Gallen. - Google Maps Street View
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Gommiswald SG kam es am Samstag zu einer illegalen Veranstaltung.
  • 90 Personen, darunter Corona-Skeptiker, nahmen an der Veranstaltung im «Älpli» teil.
  • Die Veranstalter und Besucher müssen mit harten Konsequenzen rechnen.

Am Samstag kam es im Restaurant Älpli im Gommiswald SG zu einem Fest für Corona-Skeptiker. Dies berichtete die «Linth-Zeitung». Die rund 90 Besucher trugen keine Masken, kümmerten sich nicht um Social-Distancing und erst recht nicht ums Veranstaltungsverbot.

Wirtin organisierte Veranstaltung mit lokalem Autoverkäufer

Die Wirtin selbst hat die unbewilligte Veranstaltung mit einem lokalen Autoverkäufer organisiert. Auch Armin Schmid, der als Wortführer der Corona-Skeptiker gilt, war anwesend. Zudem ein gewisser «David Jürgsohn», dessen richtiger Name unbekannt ist. Er gibt sich als Journalist aus und machte bereits Werbung für eine Zeitung, der auch schon Rechtsextremismus vorgeworfen wurde.

Armin Schmid Gommiswald
Armin Schmid diskutiert mit einem Polizisten der Kantonspolizei St. Gallen vor dem Restaurant in Gommiswald SG. - YouTube / @Corona Mahnwachen

Die Veranstalter hofften allem Anschein nach auf eine Auseinandersetzung mit der Polizei. Diese wusste bereits im Voraus von dem Treffen und machte die Veranstalter auf das Veranstaltungsverbot aufmerksam.

Gommiswald SG: Polizei wusste von der Veranstaltung

«Wir haben die Organisatoren am Freitag darüber informiert, dass die Veranstaltung wegen der aktuell geltenden Corona-Massnahmen nicht durchgeführt werden darf. Es ist eine Straftat, wenn man sich den Anordnungen widersetzt», erklärte Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen.

Doch die Veranstalter in Gommiswald liessen sich von der Warnung der Polizei nicht einschüchtern. Im Gegenteil, sie warteten sogar auf die Ankunft der Ordnungshüter und waren bereit die Auseinandersetzung zu filmen. Die Polizei begegnete der Situation jedoch auf unspektakuläre Art und Weise.

Skeptiker luden Diskussionen auf YouTube hoch

Die Corona-Skeptiker luden am Montag drei verschiedene Videos hoch. Darauf sieht man die Diskussion zwischen Einsatzleiter und den Corona-Skeptikern. Diese waren überzeugt, dass die Veranstaltung zulässig sei. Sie nahmen Armin Schmid beim Wort, der später noch einen Vortrag hielt, wie man die Corona-Massnahmen ignorieren und umgehen kann.

Ein YouTube Video zeigt die Diskussionen zwischen der Polizei und den Corona-Skeptikern.

Die Polizei zog sich nach der Diskussion zurück. Weil beim Treffen Kinder und Rentner anwesend waren, wollten sie eine Eskalation verhindern.

«Alle Besucher der Veranstaltung waren darüber informiert, dass die Teilnahme an dieser Veranstaltung verboten ist. Trotzdem wollten sie nicht gehen. Das hiess für uns Polizisten: Wir hätten bei einer solchen Zwangsräumung mit Gegenwehr rechnen müssen», erklärte Krüsi.

Polizei-Abgang bestärkte Corona-Skeptiker

Der Abgang der Polizei bestärkte die Corona-Skeptiker zusätzlich in der Annahme, nicht falsch gemacht zu haben. Trotzdem müssen sie mit Konsequenzen rechnen. Die Teilnehmer der Corona-Party in Gommiswald müssen mit Ordnungsbussen und sogar mit Anzeigen rechnen. Die Veranstalter können fest mit einem Strafbefehl der Staatsanwaltschaft und Bussen bis zu 10'000 Franken rechnen.

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