Seit über zehn Jahren verkauft der Onlineshop Drachenhort Mittelalter- und Fantasyartikel. Wegen des Coronavirus sank der Umsatz kurzfristig ein.
Drachenhort
Der Drachenhort ist ein Onlineshop. Ende Jahr soll hier der geplante Showroom fertig sein. - zvg
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Momentan sind die Clubs und Bars zu, vielleicht steckt man sogar in Quarantäne zu Hause fest. Zu verreisen ist auch nicht gerade empfehlenswert.

Aber: Wie wäre es mit einer Reise ins Reich der Fantasie? Oder in die Vergangenheit? Der Onlineshop Drachenhort mit Sitz in Kirchberg-Alchenflüh bietet das nötige Equipment.

Vor elf Jahren ging der Drachenhort online

Der Drachenhort ist einer der grössten Schweizer Onlineshops für Mittelalter- und Fantasyartikel. Egal ob man sich an Halloween als Harry Potter verkleiden, man schon immer einmal den Helm von Eomer tragen oder sich einfach ein feines Honigmet gönnen möchte – im Drachenhort werden Fans und Liebhaber fündig.

Hinter dem Drachenhort stecken vier Mitarbeitende. Dominik Isenegger alias «Sijandi» ist der Regent des Drachenhorts. Also der Gründer und Geschäftsführer. Vor elf Jahren ging der Drachenhort online.

Drachenhort
Screenshot der Homepage des Drachenhorts. - Screenshot Drachenhort

Herr der Ringe hat sein Leben verändert

Die Idee, einen eigenen Onlineshop zu gründen, entstand nicht von heute auf morgen. In einem mehrteiligen Blogeintrag schreibt Isenegger davon, wie er als 14-jähriger Bub auf die Bücherreihe Herr der Ringe gestossen ist. Das hat sein Leben verändert.

«Mich hat das Mittelalter und die Geschichten längst vergangener Tage schon immer interessiert», sagt Isenegger. «Das waren Zeiten, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Die Leute hatten zwar andere Probleme, aber noch Zeit für sich, die Natur und füreinander. Das fasziniert mich.»

Mitfiebern und erleben

Das Eintauchen in vergangene Jahrhunderte und in die Welt der Fantasie sei für Isenegger aber auch eine Abwechslung zum Alltag.

«Man kann mit Figuren und Charakteren Geschichten erleben und mitfiebern.» Ausserdem habe er an zahlreichen Mittelalterfesten jedes Mal eine wunderschöne und friedliche Zeit mit Freunden geniessen dürfen.

Bald gibt es einen Showroom

Langsam entstand die Idee zum eigenen Onlineshop. Isenegger eignete sich das nötige Fachwissen an. Die erste Bestellung wird der Drachenhort-Regent wohl nie vergessen.

Heute hat der Drachenhort ein eigenes Büro und Lager in Alchenflüh. Dort werden die Topseller gelagert.

Bald soll auch ein kleiner Showroom dazukommen. Dieser soll bis Ende Jahr fertig sein. «Wir erhalten immer wieder Anfragen von Kundinnen und Kunden, ob sie nicht vorbeikommen oder die Bestellung abholen könnten», sagt Dominik Isenegger.

«Mit dem Showroom können wir ihnen künftig die Möglichkeit bieten, gewisse Produkte in die Hand zu nehmen und anzuprobieren.»

Drachenhort
Der Drachenhort soll einen Showroom bekommen. In den Räumen warten die Regale noch darauf, gefüllt zu werden. - zvg

Grösster Umsatz mit dem Mittelalter

Der Drachenhort macht mit dem Mittelalter den grössten Umsatz. Sei es mit mittelalterlichen Gewandungen, Ausrüstung, Waffen oder Lebensmitteln. Dazu kommen allerlei Artikel für Fantasy-Fans.

Im Onlineshop boomen vor allem die Monate Ende März bis September, das Weihnachts- und Fasnachtsgeschäft.

«Im Frühjahr, Sommer und Herbst finden viele Mittelaltermärkte statt», sagt Dominik Isenegger. «Dann werden auch am meisten Produkte zum Mittelalter bestellt.» An Weihnachten sind Fanartikel zu Harry Potter oder Herr der Ringe hoch im Kurs, an der Fasnacht sind Kostüme gefragt.

Umsatz ging um 70 Prozent zurück

Wegen des Coronavirus mussten jedoch die Mittelaltermärkte und nun auch die Fasnacht grösstenteils abgesagt werden.

«Als der Lockdown im März kam, liefen unsere Vorbereitungen für die bevorstehende Mittelalter-Saison gerade auf Hochtouren», sagt Dominik Isenegger.

«Als dann alle Veranstaltungen abgesagt wurden, ging unser Umsatz um bis zu 70 Prozent zurück.»

Sich selbst wieder etwas gönnen

Isenegger und das restliche Drachenhort-Team mussten sich Gedanken machen, wie sie einer drohenden finanziellen Notlage aus dem Weg gehen können.

«Wir gingen davon aus, dass sich die Leute nach dem ersten Corona-Schock irgendwann wieder etwas Gutes tun wollen», sagt Isenegger. «Beispielsweise der Familie, Freunden oder sich selbst etwas Schönes schenken.»

Finanzieller Dämpfer vorerst überwunden

Ausserdem nahm das Drachenhort-Team an, dass die Nachfrage nach Honigwein steigen wird. «Die Met-Liebhaber können diesen ja nicht an den Märkten kaufen», so Isenegger. Das Team reagierte und stockte das Sortiment in diesen Bereichen auf.

Mit Erfolg. Der finanzielle Dämpfer aus dem Frühjahr konnte vorerst überwunden werden. «Wir sind uns aber bewusst, dass die Folgen des Coronavirus die Veranstalter, Schausteller, Händler und natürlich auch alle Fans, die nicht mehr an die Märkte können, schwer trifft», sagt Dominik Isenegger.

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