Bis Ende 2020 legt die Stadt Thun die Grundlagen für die Klima- und Energiestrategie vor.
Thun
Die Stadt Thun. - Keystone
Ad

Der Thuner Gemeinderat betreibt eine aktive Klima- und Energiepolitik. Er nimmt seine Verantwortung wahr und verfolgt weiter die in den Legislaturzielen 2019-2022 formulierten klimapolitischen Ziele und Massnahmen.

Aufgrund der Dringlichkeit und im Zusammenhang mit dem 2019 vom Stadtrat ausgerufenen Klimanotstand und diversen Vorstössen intensiviert die Stadt Thun ihr Engagement in diesem Bereich weiter. Für die Ausarbeitung einer Klima- und Energiestrategie hat der Gemeinderat soeben einen Verpflichtungskredit von 130'000 Franken gesprochen. Die Strategie soll Ende 2021 vorliegen.

Grundlagen erarbeiten, Grenzen abstecken

Die geplante Klima- und Energiestrategie orientiert sich an den Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens. Für die herausfordernde Zielsetzung Netto-Null CO2-Emissionen bis 2050 sind vorgängig Grundlagenarbeiten nötig.

Zuerst muss definiert werden, inwiefern direkte (Gebäudeheizungen, Verkehr, Industrie, Gewerbe, Ver-/Entsorgung und Landwirtschaft auf Stadtgebiet) oder auch indirekte bzw. importierte Emissionen zu berücksichtigen sind. Weiter gilt es zu klären, wie mit CO2-Senken umzugehen ist.

In einem nächsten Schritt werden die aktuellen Treibhausgasemissionen bilanziert. Anhand dieser Klimabilanz berechnet die Stadt Absenkpfade und legt messbare Zwischenziele fest (z.B. in tCO2/Einwohner).

Dabei werden die Zielsetzung Netto-Null CO2 bis 2050 und auch das in der Jugendmotion geforderte Ziel 2030 auf deren Machbarkeit für die Stadt Thun überprüft.

Thun verfolgt Smart-City-Ansatz

Um die technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimension in die Strategie einzubeziehen, verfolgt die Stadt Thun einen Smart City Ansatz. So werden zum Beispiel räumliche Szenarien zur erwarteten Verbreitung von Elektroautos berechnet.

Grundlagen dafür sind einerseits planerische Instrumente aus der Stadtentwicklung (Richtplan Energie, Gesamtverkehrskonzept, Entwurf von Zonenplan und Baureglement), andererseits aber auch vorliegende Daten zu Energieverbrauch, Mobilität, Konsum und Affinität der Bevölkerung zu neuen Technologien. Daraus wiederum lassen sich Handlungsfelder und Massnahmen ableiten.

Am Beispiel der Elektromobilität sind dies etwa Aussagen dazu, in welchen Quartieren Elektroautos schnell an Bedeutung gewinnen werden, welche Auswirkungen eine zunehmende Elektrifizierung der Mobilität auf das Stromnetz haben könnte und wo sektorübergreifende Massnahmen zwischen Mobilität, Energieproduktion und -versorgung sinnvoll und zielführend sind.

Absenkpfad und erster Aktionsplan bis Ende 2020

Als Produkt resultiert bis Ende Jahr ein realistischer Absenkpfad (inkl. Abschätzung der voraussichtlichen Kosten) sowie ein erster Aktionsplan mit sektorübergreifenden Massnahmen bis 2030, die je nach Massnahmentyp auch in behördenverbindliche Instrumente wie den Richtplan Energie aufgenommen werden sollen. Absenkpfad, Szenarien und Handlungsfelder dienen schliesslich auch dazu, weitere Klimaschutzmassnahmen, wie z.B. die Vorschläge der Stadtratsmitglieder zuhanden des Gemeinderats, zu quantifizieren und in die Strategie einzubetten.

Subventionen vom Bundesamt für Energie

Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie mit 45'000 Franken subventioniert. Voraussetzung für die Subvention war unter anderem das Ziel der Stadt Thun, eine Energiestadt Gold zu werden. Mit dem Subventionsvertrag zwischen Bund und Stadt besteht eine verbindliche Vereinbarung zu den Zielsetzungen und Resultaten des Projektes.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenSmart CityDatenEnergie