Wie das Theater um die Ecke berichtet, werden Theaterkurse für Kinder und Jugendliche organisiert. Nach den Herbstferien 2022 beginnen die neuen Semesterkurse.
Kinder-Theaterkurs
Wo die wilden Kerle wohnen – der Sommerferienkurs 2022. - Theater um die Ecke
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«Ihr wisst, Maxie ist wild. Sie wird ohne Znacht ins Bett geschickt», fasst Theaterpädagogin Babs Bigler die Geschichte für die Kursteilnehmer zusammen und gibt den Auftrag:

«Die nächsten zehn Minuten habt ihr Zeit, euch einen Grund zu überlegen, warum denn die Maxie so wild ist. Was ist vorher passiert?»

Im Ferienkurs von «Theater um die Ecke» improvisieren nun die Kleingruppen eine Szene, welche der Maxie passiert sein könnte.

Sie unterhalten sich über eigene Erlebnisse, wählen eine Geschichte aus, verteilen die Rollen und erfinden ihre ganz eigene Szene.

Semesterkurs geht über 30 Stunden

Die Kursleiterinnen von «Theater um die Ecke» geben Inspiration weiter und lassen sich selbst inspirieren.

«Meist sind es Bilderbücher oder kurze Geschichten, welche die Grundlage zur Improvisation von eigenen Szenen bieten», erläutert Renate Portenier, Kursleiterin beim Theaterclub für Kinder und Jugendliche.

So entwickeln sich die Storylines zu ganz individuell der Kursgruppe angepassten kleinen Stücken, welche das Publikum der kursabschliessenden Werkschau stets begeistern.

Die Semesterkurse dauern 20 Wochen, das entspricht einer Kursdauer von rund 30 Stunden.

Vermittlung von Schauspielgrundlagen

2021 und in der ersten Jahreshälfte 2022 wurden die Semesterkurse auf Quartalskurse verkürzt, dies der Covid-19-Massnahmen wegen.

Bigler und Portenier sind sich einig: «Auch in verkürzten Kursen kamen die Fantasie der Kinder und die Vermittlung von Schauspielgrundlagen nicht zu kurz.»

So gab es zwischen Oktober 2021 und Sommer 2022 fünf verkürzte Kurse, welche alle mit einer Werkschau für interessierte Angehörige auf der Bühne ihren Höhepunkt fanden.

Auf Bewährtes setzen

«Seit Frühling dieses Jahres können wir aber zu unserer bewährten Praxis zurückkehren», freut sich Theaterpädagogin Babs Bigler.

So starten nach den Herbstferien die neuen Semesterkurse, welche ihren geplanten Abschluss vor den Frühlingsferien 2023 finden.

«Die ersten Anmeldungen für die Kurse sind bei uns eingetroffen, immer wieder melden sich auch neue Kursteilnehmende, welche wir nicht zu unserer ‹Stammkundschaft› zählen, bei uns.

Aber auch erfahrene Teammitglieder haben wir auf unseren Listen. Die Wertschätzung der Teilnehmenden und Eltern ist gross und ermuntert uns, unser Vorhaben, die Vermittlung des darstellenden Spiels im Raum Thun zu fördern, weiter voranzutreiben», schwärmen die Kursleiterinnen.

Wo Talente entdeckt werden

Die Kurse von «Theater um die Ecke» sind allein mit den Elternbeiträgen nicht selbsttragend.

Der Verein finanziert die Kurse mit öffentlichen und privaten Kulturförderungsgeldern.

Insbesondere sind die Gemeinden Thun, Steffisburg und Heimberg sowie die Kulturförderung des Kantons Bern wichtige Partner von «Theater um die Ecke».

Eigenmittel generiert der Verein durch Gönnerbeiträge. Diese werden auch dazu eingesetzt, mit den Kursteilnehmenden ein Theater zu besuchen.

Besuch beim Thuner Winterzauber

So ging‘s im Dezember 2021 mit der ganzen Kurstruppe zum Thuner Winterzauber. Ein Kursteilnehmer spielte in der «roten Zora» die Rolle des Branco.

«Das war schon fast ein Fanklub, mit welchem wir das Winterzauberzelt betraten», schmunzelt Portenier. «Für die Kinder und Jugendlichen war es wunderbar, ihren Klubkollegen auf der grossen Bühne in einer grossen Produktion zu erleben.

Durch Theaterbesuche werden die Kursteilnehmenden zusätzlich animiert, an ihrer Passion weiter zu arbeiten, und wer weiss: Vielleicht besuchen sie später auch vermehrt das Theater, wenn wir ihnen diese Türe öffnen.»

Zum Klub-Gedanken gehört für «Theater um die Ecke» auch das Generieren von Nachwuchs im Bereich der Vermittlung.

Förderung von älteren Kursteilnehmern

«Beim Sommerkurs 2022 haben wir erstmals die älteren Kursteilnehmer als Hilfsleiter eingesetzt», berichtet Bigler, «und das war eine wertvolle Erfahrung:

Die Helfer sind altersmässig näher an der Gruppe dran, dies ermöglicht eine ganz andere Gruppendynamik.

Wir waren überrascht und auch ein bisschen stolz, wie professionell die Helfer gewirkt haben.

Diese Art von Nachwuchsförderung nicht nur im Darstellenden, sondern auch im theaterpädagogischen Bereich werden wir auch in Zukunft pflegen.»

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