Die Einwohnergemeinde Bellach SO stimmt am kommenden Sonntag über die Neugestaltung der Dorfstrasse ab. So soll das Dorfzentrum sicherer und attraktiver werden.
Dorfstrasse Bellach Bus
Ein Bus Richtung Lohn Bahnhof auf der Dorfstrasse in Bellach. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bellach SO soll die Dorfstrasse neugestaltet werden.
  • Ziel davon ist die Entflechtung des Verkehrs und Erhöhung der Sicherheit.
  • Gegner kritisieren, dass die Lösung zu teuer und zu wenig zukunftsorientiert ist.
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In Bellach SO wird am Sonntag, 22. Oktober über die Neugestaltung der Dorfstrasse abgestimmt. Davon sollen die Verkehrsteilnehmenden profitieren und die Sicherheit erhöht werden. Insbesondere die Situation der Schulkinder soll so verbessert werden, da sich in unmittelbarer Nähe ein Schulhaus befindet.

Was soll verändert werden?

Grundsätzlich sollen «die Wege für Autos, ÖV, Velos und Fussverkehr» entflochten werden. So werde die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmenden verbessert. Zudem soll ein Kreisel gebaut werden, welcher hauptsächlich als Wendeschlaufe für die Busse dienen soll.

Die Parkplätze vor dem Schul- und dem Gemeindehaus würden aufgehoben werden. Der entstehende Bereich soll mit Bäumen und Sitzbereichen gestaltet und nur für Velos und den Fussverkehr zugänglich gemacht werden. Die Parkplätze des Gemeindehauses, der Post und der Arztpraxis werden an die Schulhausstrasse verlegt.

Wie die Gemeinde mitteilt, fallen die Parkplätze nicht weg, im Gegenteil: Das Angebot an Parkplätzen soll sogar von 36 auf 46 erhöht werden. Zusammenfassend sagt die Gemeinde, all dies sei ohne Nachteile für den motorisierten Verkehr möglich.

Projektplan Neugestaltung Dorfstrasse
Projektplan zur Neugestaltung der Dorfstrasse. - Einwohnergemeinde Buchs

Wie hoch sind die Kosten?

Die Investitionskosten betragen 1,8 Millionen Franken, der zu bewilligende Kredit durch die Gemeinde 1'706'000 Franken. Der Bund würde sich zu 35 Prozent an die anfallenden Kosten beteiligen, was rund 635'000 Franken entspräche.

Ausserdem kann ein Grossteil der Kosten aus dem Fonds Planungsausgleich finanziert werden: rund 1,15 Millionen Franken. Der Fonds enthält zudem keine Steuergelder, sondern «Abgaben auf den Mehrwerten, die bei Einzonungen anfallen». Übrig bleiben noch 15'669 Franken, welche die Gemeinde über 40 Jahre abschreiben kann. Somit würden rund 400 Franken pro Jahr anfallen.

Was sind die Argumente der Befürworter?

Das Projekt sei ausgewogen und trage sämtlichen Bedürfnissen so gut wie möglich Rechnung. Durch die Entflechtung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer werde die Sicherheit stark verbessert. Zudem steigere ein «zentraler, hindernisfreier Umsteigeplatz im Zentrum» für die Buslinien die Attraktivität des ÖV.

Die geplante Neugestaltung der Dorfstrasse wird von einer Mehrheit des Gemeinderates gutgeheissen. «Das ist eine Chance für Bellach!», teilt die Gemeindepräsidentin Lea Schluep-Stüdeli (FDP) mit.

Was sind die Argumente der Gegnerinnen und Gegnern?

Das Projekt sei zu teuer und verschlinge zu viele Steuergelder. Die heutige Buswendeplatz-Lösung bewährt – es habe noch nie einen Unfall gegeben. Zudem können die Buslinie Nummer zwei ohnehin direkt von der Tellstrasse Richtung Gärisch und umgekehrt geführt werden. Insgesamt sei das Projekt zu wenig zukunftsorientiert und müsse grosszügiger ausgelegt werden.

Befürworten Sie die Neugestaltung der Dorfstrasse?

So geht es weiter

Die Stimmbevölkerung von Bellach hat die Möglichkeit, bis am 22. Oktober 2023 per Urne über die Bewilligung des Investitionskredits zu entscheiden. Die Ergebnisse werden im Verlaufe des Sonntags veröffentlicht.

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