Kantonsrätin Fürer: «Begrenzungsinitiative-Nein ist Nein zur Natur»
Ein Gastbeitrag von SVP-Kantonsrätin Hedy Fürer-Ulrich aus Bollingen. Sie empfiehlt ein Ja zur Begrenzungsinitiative ihrer Partei.

Am 27. September stimmen wir über ein Gesetz ab, welches in die Geschichte eingehen könnte.
Land wird zubetoniert
Wir, die Bürger, entscheiden, ob wir, die Schweizer, es zu lassen wollen, dass sich das Landschaftsbild in der Schweiz noch mehr verändert oder nicht. Wenn man sich vorstellt, dass die Schweiz einmal vier Millionen Einwohner hatte und heute über 8 Millionen und allein in den letzten 13 Jahren diese um 1 Million zu genommen haben. So kommt es mir vor wie bei der Klimaerwärmung, es geht immer schneller mit der Überbevölkerung.
Jedes Individuum, ob Mensch, Tier, Pflanze, braucht Erdoberfläche zum Leben. In der Schweiz kann diese Fläche nicht auf allen Quadratkilometern benutzt werden, besteht sie doch zu einem Drittel aus Felsen und Steinen.
Ist ein Nein zur Begrenzungsinitiative nicht auch ein Nein zur Natur, Biodiversität, Lebensmittelproduktion und Freizeitgestaltung? Können wir unser Land weiterhin so zubetonieren und dann von der Landwirtschaft verlangen, auf dem verbleibenden Boden Blumenwiesen, Moore und Hecken et cetera zu bewirtschaften, um das Gleichgewicht in der noch verbleibenden Natur zu halten?
Nach Wirtschaftsvertretern sollen wir dieses Gesetz ablehnen, weil sonst der Wohlstand unseres Landes verloren geht.
Falsche Versprechungen
Ja, was ist Wohlstand, dass wir immer hektischer arbeiten, täglich im Stau stehen, die Mietwohnungen nicht mehr bezahlbar sind und Personen über 50 aufs Abstellgeleise gestellt werden? Jeder kann sich solche Überlegungen selber machen.
Wenn ein Vertrag gekündigt wird, welcher auf falschen Versprechungen beruht, wenn man daraufhin mit Kündigung aller droht, so ist dies Erpressung und eine moderne Kriegserklärung. Lassen wir uns nicht erpressen, denn auch die EU braucht uns.
Mit diesem Leserbrief appelliere ich auch an die Grünen, die GLB und die SP, ihr ruft immer nach Biodiversität, Erhalt von Flora und Fauna, offenen Gewässern und vielem mehr.
Fehlentscheid gegen die Natur
Jeder, der mit einem Nein die Begrenzungsinitiative ablehnt, darf nie wieder von der Landwirtschaft verlangen, Blumenwiesen anzulegen, Hecken zu pflanzen und die Natur ins Gleichgewicht zu bringen, damit es kein Insektensterben gibt. Denn die Landwirtschaft ist nicht mehr bereit, einen Fehlentscheid gegen die Natur auszubügeln.
Seien wir doch wieder ein Volk mit Mut wie unsere Vorfahren, welche sich auf dem Rütli für ein freies Volk und Land eingesetzt haben.
Unser Fleiss, unsere Ausdauer, Zurückhaltung und Geschicklichkeit werden in Zukunft unsern Wohlstand fördern. Deshalb bitte ich alle, auch jene, welche den Stimmzettel aufs Altpapier gelegt haben, entscheidet euch für eine Schweiz, wie sie jetzt ist.
Deshalb gilt nur ein Ja zur Begrenzungsinitiative.