Interview-Domino: Unternehmer Thomas Aeschbacher aus Muri-Gümligen

Anfangs war alles sehr hektisch, es gab vieles zu organisieren und ich musste mich um eine Vielzahl neuer Aufgaben kümmern. Als Unternehmer war es mir ein Anliegen, für meine Mitarbeitenden und Kunden da zu sein.

Daher bin ich weiterhin täglich von Gümligen nach Worb gependelt. Die Ruhe am Morgen am Bahnhof und im Blauen Bähnli war zuerst ungewohnt, aber durchaus angenehm. Da meine Agenda abends leer blieb, genoss ich die Zeit in der Natur beim Joggen oder Biken.

Beim Einkauf in Coop oder Migros stellte ich eine grosse Anspannung und Unsicherheit fest. Diese haben sich mittlerweile wieder etwas gelöst. Wegen des Versammlungsverbots sind liebgewonnene Netzwerk-Anlässe in der Gemeinde abgesagt worden. Obwohl die Treffen zum Teil virtuell stattfinden, vermisse ich den persönlichen Austausch unter Kollegen.

Die Pflege meiner sozialen Kontakte mit Freunden und Familie sowie das Essen im Restaurant. Aber das ist ja mittlerweile zum Glück wieder möglich.

Ich finde es spannend zu sehen, dass einerseits die Digitalisierung nochmals einen grossen Sprung gemacht hat, andererseits aber der Trend zum Lokalen stark gewachsen ist. Nun können gewisse Sachen hinterfragt werden.

Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort wird wohl auch zukünftig ein Thema bleiben. Ich sehe darin ganz klar einen Gewinn, sowohl für die Mitarbeitenden wie auch die Arbeitgeber.

Als Unternehmer wünschte ich mir natürlich eine schnellere Lockerung. Aber mir ist es lieber, langsam und langfristig wieder hochzufahren, als möglichst schnell und dafür eine zweite Welle zu riskieren.

Tom Aeschbacher ist Geschäftsführer der Aeschbacher AG in Worb und wohnt in Gümligen, wo er auch aufgewachsen ist.