Der FC Stella greift wieder nach den Sternen
Nach schwierigen Jahren startet der FC Stella Azzurra Gümligen wieder durch. Nach dem Aufstieg in die 4. Liga soll der Club zu alter Stärke zurückfinden.

In der 47-jährigen Clubgeschichte des FC Stella Azzurra Gümligen gab es verschiedene Höhen und Tiefen. In den frühen 90er-Jahren spielte der Club sogar in höheren Ligen als der grosse FC Muri-Gümligen. In dieser Zeit war «Stella» wie der Verein in Fussballerkreisen kurz genannt wird eine echte Adresse in der Region Bern.
In der Saison 90/91 wurde das Team unter Trainer Stampfli in der 2. Liga, damals die vierthöchste Liga des Landes, guter Achter in der Berner Gruppe. Der Club wurde ursprünglich von Italienern gegründet war aber immer offen für alle Nationalitäten.
Auch zu den besten Zeiten des Clubs waren stets Spieler verschiedener Länder in der ersten Mannschaft. Die gute Stimmung im Club und ein Hauch «Italianità» gehörten immer zu den Stärken von Stella.
Später stieg der Verein bis in die tiefste Liga ab und nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Gaetano Ciraulo waren gar Auflösungstendenzen zu verspüren. Doch jetzt gibt der sympathische Fussballclub wieder starke Lebenszeichen von sich.
Die erste Mannschaft ist in die 4. Liga aufgestiegen und in den letzten zwei Jahren wurde eine Juniorenabteilung aufgebaut, bei der inzwischen schon mehr als 50 Kinder in fünf Mannschaften mitmachen.
Neuer Präsident und ein Wiederaufstieg
Am Ursprung dieser Renaissance steht der 41-jährige, zweifache Familienvater Franceso Coppola. Der Ostschweizer kam der Liebe wegen in die Region Bern und fand per Zufall den FC Stella als er online einen Club suchte, um ein- bis zweimal in der Woche ein bisschen Fussball zu spielen.
Der Fussballverrückte war schnell im Vorstand als Sekretär und erkannte, dass Not am Mann war. Seit Juni 2016 ist Coppola nun Präsident des FC Stella und kann auf die Hilfe ehemaliger Leiastungsträger bauen. So ist zum Beispiel Roberto Buccassi als Sportchef zurückgekommen oder Leonardo Acquaviva, der im Vereinsvorstand aktiv ist.
Nach dem Aufstieg ist dem FC Stella ein kleiner Coup gelungen. Als Trainer der ersten Mannschaft konnte der ehemalige YB-Spieler Martin König verpflichtet werden. König war in den 70er-Jahren NLA-Profi bei den Gelb-Schwarzen.
Später spielte er während acht Jahren im Sturm des FC Stella und war massgeblich an dessen grössten Erfolgen beteiligt. Dann liess er sich zum Trainer ausbilden. Er war in verschiedenen Funktionen im Trainerstab des FC Köniz und zuletzt Junioren-Obmann beim FC Sternenberg tätig. Königs schwierige Aufgabe wird es sein, wieder eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen und diese gleichzeitig kontinuierlich zu verjüngen.
Mit Buccassi, Acquaviva und König soll auch der alte Geist von Stella, die «Club-DNA» wieder zurückkehren. Sportlich möchte sich der Club vorerst in der 4. Liga etablieren «um dann mittelfristig den Aufstieg in die 3. Liga anzupeilen», sagt Sportchef Buccassi. «Aber wir nehmen Schritt für Schritt.»
Der Wunsch nach einem neuen Clubhaus
Der FC Stella ist wieder am Wachsen und benötigt für die Junioren natürlich auch wieder mehr Platz zum trainieren und Personal. Noch sind die Nachwuchskicker von Stella klein und können gut am Nachmittag trainieren.
Wenn sie dann einmal grösser sind und auch auf Abendstunden fürs Training angewiesen sind, wird es eng auf dem Sportplatz Füllerich. «Wir haben sehr gute Beziehungen zum FC Muri-Gümligen und zur Gemeinde», sagt Stella-Präsident Coppola. «Es wird bestimmt eine gute Lösung für die Zukunft geben.»
Der FC Stella muss sich auch nach einem neuen Clubhaus umsehen. Seit jeher hat der Club sein Zuhause im hinteren Teil des Jugendtreffs an der Worbstrasse beim Bahnhof.
Schon bald muss dieses Gebäude dem Hochhaus weichen, das jetzt in der Projektphase ist. «Wir sind froh, um jeden Hinweis», sagt Coppola. «Im Clubhaus können wir mit dem kulinarischen Angebot auch Einnahmen generieren, es ist sozusagen unser Hauptsponsor.»
Der FC Stella Azzurra Gümligen (italienisch für blauer Stern) braucht ein neues Clubhaus, damit er die «familiäre Verbundenheit» weiter pflegen kann. Und damit der Club einen Ort hat, um künftige Erfolge zu feiern.
Ursprünglicher Text aus der Zeitung «Lokalnachrichten».