Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektorinnen und -direktorenkonferenz (ZGDK) spannt im Kampf gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zusammen. Unter anderem schafft sie eine Koordinationsstelle zur Umsetzung der Pflegeinitiative in der Zentralschweiz.

Die mandatierte Koordinationsstelle solle Grundlagen erarbeiten, Umsetzungsfragen klären und Umsetzungsvorschläge für die Zentralschweizer Kantone machen und diese somit entlasten, teilte die ZGDK nach ihrer Sitzung vom Montag in St. Urban mit. Das Stimmvolk hatte im November 2021 die Pflegeinitiative angenommen.

Diese beinhaltet auch eine Ausbildungsoffensive für Pflegeberufe. Der Bundesrat hatte im Mai beschlossen, diese möglichst schnell zu starten. Die Kantone, Betriebe und Sozialpartner im Gesundheitswesen seien aufgefordert, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten selbst rasch Massnahmen umsetzen.

Die Ausbildungsoffensive sieht vor, dass die Kantone unter anderem Beiträge an Studierende, Betriebe sowie auch Schulen ausrichten. Es sei daher wichtig, dass die Kantone der Versorgungsregion Zentralschweiz ihre Gesetzgebung möglichst gut aufeinander abstimmen, heisst es bei der ZGDK auf Nachfrage.

Die Koordinationsstelle soll bei der Institution Xund angesiedelt werden. Die ZGDK rechnet dafür mit rund 50 Stellenprozenten. Es ist angedacht, die Stelle vorläufig auf zwei Jahre zu befristen. Xund vertritt als Berufsbildungsverband die Bildungsinteressen der Zentralschweizer Alters- und Pflegezentren, Spitäler und Spitex-Organisationen.

Die ZGDK hält fest, der Fachkräftemangel im Pflegebereich habe sich im laufenden Jahr weiter zugespitzt. Sie finanziere daher eine Analyse der aktuellen Ausbildungsplätze für Gesundheitsberufe und das zusätzliche Ausbildungspotentials der einzelnen Branchen und Betriebe in der Zentralschweiz systematisch analysieren.

Weiter unterstütze sie die vom Ausbildungszentrum Xund geplante Einführung einer Zentralschweizer Woche der Gesundheitsberufe im Mai 2023. Heime, Spitäler und Spitex sollen einen Einblick ins Metier ermöglichen, um so zukünftige Fachkräfte zu gewinnen. Für die beiden Massnahmen setzt die ZGDK insgesamt rund 200'000 Franken ein.

Auch im Bereich der Intensivpflege will sich die ZGDK stärker engagieren. Ziel sei es, genügend Weiterbildungsstellen zur Verfügung zu stellen und zu besetzen. Dabei werde auch zu diskutieren sein, wie Eintrittshürden gesenkt werden können, etwa durch eine kürzere Verpflichtungszeit oder ein Teilzeitstudium. Zudem gebe es viele Vorschläge, wie die die Berufsverweildauer erhöht werden könnte. Laut der Mitteilung braucht es dazu aber noch weitere Abklärungen.

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