Die Genossenschaft Migros Luzern hat im vergangenen Geschäftsjahr den Gewinn deutlich gesteigert. Unter dem Strich blieben 53 Millionen Franken. Besonders der Nahrungsmittelsektor, der in der Coronapandemie florierte, bescherte der Migros das zweitbeste Ergebnis der Geschichte.
Migros ransomware
Migros hat es mit einer Ransomware-Bande zu tun. - Keystone

Der Umsatz wuchs um 5 Prozent auf 1,52 Milliarden Franken, wie die Migros Luzern am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis (EBIT) betrug 53,3 Millionen Franken, was einer Steigerung um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Es sei das zweitbestes Ergebnis in der Geschichte der Migros Luzern, sagte Finanzchef Bruno Bieri in einer Online-Medienkonferenz. Dies sei aber nicht der Massstab für künftige Jahre. Verantwortlich für das gute Abschneiden war der Nahrungsmittelsektor, der Dreiviertel des Umsatzes ausmache.

Alleine dank des «Food-Booms» wuchs das Ergebnis um 100 Millionen Franken oder 9,8 Prozent und damit gar stärker als der Markt. Die Pandemie trug ihren Teil dazu bei. «Die Zentralschweiz blieb daheim. Davon haben wir sehr stark profitiert», sagte Geschäftsleiter Guido Rast.

Der Einkaufstourismus fiel weg, die Gastronomie war im Lockdown und die Menschen befanden sich im Home Office und verbrachten Ferien zu Hause. Gleichzeitig habe die Migros Luzern von der Expansion profitiert und von ihrem dichten Filialnetz. Denn das sei eine der Erkenntnisse aus der Pandemie: Es wurde vermehrt in den kleinen Filialen eingekauft.

Auch war der Samstag nicht mehr der umsatzstärkste Tag. Die Kunden kauften weniger häufig ein, wenn dann dafür im grösseren Stil. Nach jahrelangem Kundenwachstum kam es 2020 coronabedingt zu einer Abnahme.

Stark nachfragt waren laut Rast einerseits Budget-Produkte, anderseits habe man auch etwas für die Gesundheit tun wollen: So stieg bei den regionalen Produkte der Absatz um 8,4 Prozent und bei den Bio-Produkten gar um 20,2 Prozent.

Ein Nachteil sei gewesen, dass man beim Verkauf von Alkohol, der wegen des Lockdowns vorwiegend zu Hause konsumiert wurde, nicht teilhaben konnte. Dafür erlebe man einen Nachfrageboom bei Pflanzen-basierter Ernährung.

Mit diesem Wachstum habe die Migros den Rückgang in den von der Pandemie getroffenen Unternehmensbereichen überkompensieren können. Dazu zählen etwa die Fachmärkte, der Gastronomiebereich, die Freizeitanlagen und die Klubschulen, wo 30 Prozent weniger Kursgelder flossen.

Insgesamt investierte die Migros knapp 70 Millionen Franken, fast die Hälfte davon in das neue Einkaufszentrum Herti in Zug. Sie lieferte 6,9 Millionen Franken Gewinn- und Kapitalsteuern ab.

Die grösste private Arbeitgeberin im Kanton Luzern, die dieses Jahr ihr 80-Jahr-Jubiläum feiert, beschäftigt 5836 Personen, 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Man habe Abgänge nicht ersetzt, damit nicht so viele in die Kurzarbeit mussten. Die Lohnsumme stieg um 0,5 Prozent, die Mitarbeitenden erhalten zudem eine Erfolgsprämie von 500 Franken bei Vollzeitbeschäftigung.

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