Klimaschutz: FDP will Fensterersatz ohne Baubewilligung
Die FDP.Die Liberalen Luzern fordert in einem Postulat einfacherer Baubewilligungsverfahren für mehr Klimaschutz. Im Fokus: die Sanierung von Fenstern.

Die Stadt Luzern verfolgt ambitionierte klima- und energiepolitische Ziele. Allein mit der Massnahme W09 Förderprogramm Gebäudehüllensanierung sollen rund 20 Prozent der prognostizierten Treibhausgasreduktionen bis 2030 realisiert werden.
Seit diesem Jahr ergänzt die Stadt ihr Förderprogramm unter anderem um Beiträge für den Ersatz von Fenstern – mit 200 Franken pro Quadratmeter Fensterfläche.
Doch trotz attraktiver Förderbeiträge verhindern lange Wartezeiten und hohe Verfahrenshürden vielerorts eine rasche Umsetzung.
Fensterersatz in der Stadt Luzern verlangt fast immer Baugesuch
Die Abteilung Baubewilligungen ist seit Jahren stark überlastet.
Gleichzeitig erlaubt die neue kantonale Planungs- und Bauverordnung (in Kraft seit Juni 2025) explizit, dass unter anderem energetische Sanierungen in Bauzonen ohne gestalterische Veränderungen nach Massgabe des Bundesrechts, ausser in ortsbildgeschützten Gebieten oder an inventarisierten, schützenswerten Gebäuden sowie bei Gebäuden mit Vorkommen geschützter Tierarten, beispielsweise Gebäudebrütern, bewilligungsfrei durchgeführt werden können.
In der Stadt Luzern wird der Fensterersatz jedoch weiterhin nur selten als bewilligungsfrei eingestuft.
Da alte Fenster meist aus Holz bestehen und neue Fenster zumeist Materialien wie Holz/Metall, Kunststoff/Metall oder Kunststoff verwenden, ist in der Praxis fast immer ein Baugesuch erforderlich – ausser in klar definierten Ausnahmefällen.
Weniger Bürokratie für mehr Klimaschutz
FDP-Grossstadtrat Rieska Dommann hat deshalb ein Postulat eingereicht, das den Weg für deutlich einfachere und schnellere energetische Sanierungen in der Stadt Luzern ebnen soll:
Konkret wird mit dem Postulat der Stadtrat gebeten, zu prüfen, ob beim Fensterersatz ausser in ortsbildgeschützten Gebieten oder an inventarisierten, schützenswerten Gebäuden sowie bei Gebäuden mit Vorkommen geschützter Tierarten, beispielsweise Gebäudebrütern generell auf eine Baubewilligung verzichtet werden kann.
«Für mehr Klimaschutz brauchen wir nicht nur Fördergelder, sondern vor allem unkomplizierte und schnelle Verfahren, um entsprechende Projekte realisieren zu können», so Rieska Dommann.










