Beatrice Rinderknecht, Initiantin der Altersinitiative, schreibt in ihrem Gastbeitrag warum ein Ja zu «ihrer» Initiative für die Gemeinde so wichtig ist.
Beatrice Rinderknecht
Setzt sich für die Altersversorgung in Küsnacht ein: Beatrice Rinderknecht-Bär. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rinderknecht ist dafür, dass Einrichtungen im Altersbereich Eigentum der Gemeinde bleiben
  • Die Initiative schaffe zeitgemässe, bezahlbare Alterswohnungen für den breiten Mittelstand
  • Und sie verhindere, dass es nur Alterseinrichtungen für die oberste Einkommensschicht gibt

Es geht um den Grundsatz! Die Altersinitiative Küsnacht will drei wichtige und bewährte Grundsätze zur Alterspolitik in der Gemeindeordnung festschreiben. Das tut not, weil der jetzige Gemeinderat beschlossen hat, das breit abgestützte Alterskonzept 2014 über den Haufen zu werfen.

Er will auf dem dritten, am See gelegenen öffentlichen Areal «Seniorenheim am See» eine Luxusresidenz für die obere und oberste Einkommensschicht errichten lassen, also für die allerwenigsten älteren Menschen aus Küsnacht.

Die Idee des Gemeinderates ist, die besten Steuerzahler*innen in Küsnacht zu behalten und – da diese allein kaum eine ganze Luxusresidenz füllen werden – vermutlich weitere aus aller Welt anzuziehen.

Die dringend benötigten und unumstrittenen 70-80 weiteren Alterswohnungen will er andernorts in der Gemeinde bauen (lassen). Das würde eine Aufspaltung der Küsnachter Bevölkerung in «Arm» und «Reich» bedeuten.

Philippe Guldin spricht allen Älteren aus dem Herzen: es braucht dringend ein konkretes, innovatives und sozial nachhaltiges Projekt, «eine Mischform innerhalb eines Gebäudes mit einem etwas höheren Standard und Wohnungen in einem etwas günstigeren Preissegment». So werden auch Mehrkosten für die Gemeinde verhindert. Dieses Projektidee gibt es seit 2007, es wurde sogar ein ausführliches Nutzungskonzept dafür erstellt. Der Gemeinderat hat es aber 14 Jahre lang seiner exklusiven Pläne wegen in der Schublade versenkt.

Es ist nicht so, dass die Initiative allein auf das Areal am See abzielt. Genauso gut könnte das Alterswohnprojekt auf dem Areal «Parkplatz Zürichstrasse» oberhalb des Bahnhofs erstellt werden. Dort wurden bereits zweimal öffentliche Bauprojekte aus verschiedenen Gründen abgelehnt.

Dieses Areal hätte den Vorteil, dass es zentral gelegen ist, direkt neben der Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Angeboten.

Auf dem Areal am See könnte dafür mit wenig Aufwand ein öffentlicher Park mit einem Restaurant, Spielplatz und Freiflächen entstehen. Eine Freihaltezone für uns Alle existiert dort schon.

Mit der Annahme, dass die neu aufgegleiste «Integrierte Altersversorgung» (Koordination der verschiedenen Akteure, Ausbau der Fachstelle) mit der Altersinitiative nicht vereinbar ist, liegt Philipp Guldin jedoch falsch.

Der Grundsatz der Gemeinnützigkeit betrifft ausdrücklich und klar nur den Betrieb der Heime, der Wohnungen oder der Fachstelle. Die Zusammenarbeit mit privaten gewinnorientierten Akteuren wie Apotheke, Ärzten, Spitex ist selbstverständlich möglich und wünschenswert.

Es braucht die Altersinitiative, um die Grundwerte der Küsnachter Bevölkerung beizubehalten und den Erhalt und Ausbau der jetzigen und geplanten Angebote zu ermöglichen.

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