Wie der FC Herrliberg mitteilt, wurde das Spiel gegen Schwamendingen unentschieden beendet. Das Ergebnis war 2:2.
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Ein Mann hat einen Ball zwischen den Füssen. (Symbolbild). - Keystone
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Auf der Anzeigetafel leuchtete in rotem Neonlicht die 100. Minute auf.

Das Spiel befand sich tief in der Nachspielzeit und der letzte Einwurf von Carlson wurde aus dem Strafraum geklärt.

Die Anspannung auf den Zuschauerrängen schien sich bereits in Ernüchterung umzuwandeln, als das geschah, worauf alle gehofft aber niemand mehr richtig geglaubt hatte – der Ausgleich.

Eine Woche nach der 0:5 Auftaktpleite gegen Zürich City stand Wiedergutmachung auf dem Programm.

Schwamendingen darf man nicht unterschätzen

Und mit dem FC Schwamendingen bot sich auf Papier ein Gegner, gegen welchen sich die guten Vorsätze in die Tat umsetzen liessen.

Denn die Innenstädtler sind wie der Seeclub frisch in die Zweitliga aufgestiegen und haben beim Umgang mit dem höheren Tempo und der höheren Qualität Mühe bekundet.

Doch das Schwamendingen nicht unterschätzt werden darf, sollten die Herrliberger aus dem Hinspiel gelernt haben.

Das Fanionteam hatte am Sonntag, 26. März 2023, nicht nur die Gelegenheit, die Startniederlage vergessen zu machen, sondern auch eine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen.

FC Herrliberg erzielte den ersten Treffer

In der siebzehnten Minute hatte Al Abadie einen Geistesblitz und schickte Lauener mit einem unwiderstehlichen Steilpass in die Tiefe.

Dieser zog den Innenverteidigern davon und erzielte mit einem satten Flachschuss die 1:0 Führung.

Immer wieder wurde der pfeilschnelle Lauener mit Pässen in die Tiefe bedient – und stellte die Abwehr der Gäste vor Probleme.

Die Hausherren hatten die Partie bestens im Griff und erstickten die Offensivbemühungen der Stadtzürcher noch ehe sie die Begrenzung des Strafraums überhaupt zu Gesicht bekamen.

Debütant im FCH

In der 25. Minute sollte dies zum ersten Mal nicht gelingen. Von der Seite dribbelte ein Zürcher Flügelspieler ins Zentrum, liess zwei drei Gegenspieler alt aussehen und schloss ab.

Mit einem Hammergeschoss spedierte er den Ball unter die Latte, von welcher er zuerst an den Boden und danach in die Maschen sprang.

Dem Debütanten Vasilj im FCH Tor blieb nur das Nachsehen. Dieser Gegentreffer schien das Fanionteam leicht zu verunsichern.

Auf den letzten dreissig Metern liess man nun die nötige Konsequenz und Genauigkeit vermissen und scheiterte mehrmals am Zürcher Schlussmann oder am eigenen Unvermögen.

Richtige Worte in der Pause

Erneut dribbelte sich ein Aussenspieler von links in den Strafraum, spielte mehrere Gelb-Schwarze schwindlig und setzte zum Abschluss an.

Vasilj parierte zuerst hervorragend, ehe auch er sich dem Nachschuss geschlagen geben musste.

So nahm man einen 1:2-Rückstand in die Pause, welcher in keiner Weise die Kräfteverhältnisse der ersten Hälfte widerspiegelte.

Auch an diesem Spieltag schien das Trainerduo Benz und Meier die richtigen Worte gesprochen und energiebefreiende Impulse in der Kabine gesetzt zu haben.

Zweite Halbzeit von Verletzungspausen unterbrochen

Denn die Herrliberger kamen mit einer Zielstrebigkeit aus der Pause, welche an ein Feuerwehrtrupp auf dem Weg zu einem Grossbrand erinnerte.

Die zweite Halbzeit sollte immer wieder von Verletzungspausen unterbrochen werden.

Schied zuerst Lauener durch einen Tritt auf das Handgelenk aus, so stattete die Verletzungshexe kurz darauf dem Schwamerdinger Schlussmann einen Besuch ab, nachdem dieser den Ball mit der Nase statt mit den Händen parierte.

Nach sieben minütigem Unterbruch und Austausch von blutverschmiertem Trikot war der Fussball endlich zurück – und die Spannung weg.

Rote Karte

Mit einem hohen Ball wurde der Schwamendinger Stümer in den Strafraum geschickt.

Ab diesem gefährlichen Einsatz brannte dem erfahrenen Torhüter die Sicherung durch – und ging wutentbrannt seinem Gegenspieler nach.

Mit der Hand auf dem Hinterkopf stiess er ihn von sich und konfrontierte ihn über dessen Einsteigen. Der Schwamendinger Angreifer liess sich darauf theatralisch fallen.

Dies war dem Schiedsrichter zu viel. Er bat die beiden Spieler zu sich, wertete das Verhalten des Herrlibergers als Tätlichkeit und schickte ihn mit glatt Rot unter die Dusche.

Kraft und Spielfreude beim Fanionteam

In der anschliessenden Spielphase hätte man meinen können, ein Schwamendinger wäre des Feldes verwiesen worden.

Denn die rote Karte mobilisierte Kraft und Spielfreude beim Fanionteam, welche man zehn Minuten davor nicht für möglich gehalten hätte.

Ein Angriff nach dem anderen wurde zielstrebig auf den Zürcher Kasten gefahren.

Zehn Minuten Nachspielzeit

Und so vergingen die Minuten und das Spiel bewegte sich tief in die Nachspielzeit hinein und ermöglichte ein Unentschieden, welches mehr als verdient war.

Denn ansonsten hätte man schon fast erwägen müssen, eine Fahndungsmeldung wegen dreier entführter Punkte zu erlassen.

Und die zehn Minuten Nachspielzeit waren zwar viel, aber aufgrund der vielen Unterbrechungen gerechtfertigt.

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