Pilotprojekt Weideggstrasse: Neuer Asphalt «schluckt» Lärm
Die Stadt Gossau testet an der Weideggstrasse einen neuartigen Recyclingbelag, der den Verkehrslärm für Anwohner und das geplante Schulhaus reduzieren soll.

Wie die Stadt Gossau informiert, wird an der Weideggstrasse in Arnegg bei der Einmündung Alpsteinring ein lärmmindernder Recyclingbelag eingebaut. Mit diesem Versuch will die Stadt Erfahrungen sammeln, ob diese neuartigen Beläge bei exponierteren Strassen verwendet werden können.
Seit Mai dieses Jahres wird an der Weideggstrasse in Arnegg die Pförtneranlage bei der Einmündung Alpsteinring erstellt. Der Stadtrat hat beschlossen, dass in diesem Bereich versuchsweise ein lärmmindernder Recyclingbelag eingebaut wird.
Mit dem Belag verbessert sich auch die Lärmsituation für die Anwohner und das geplante Schulhaus.
Versuch mit neuartigem Belag
Mit diesem Entscheid rückt der Stadtrat von früheren Beschlüssen zur Lärmsanierung an der Weideggstrasse ab. Als im Jahr 2019 das Lärmsanierungsprojekt erstellt wurde, waren die lärmmindernden Beläge noch nicht so weit entwickelt, dass sie bei Strassen mit rund fünf Prozent Gefälle auf über 600 Metern über Meer hätten eingebaut werden können.
Mittlerweile ist die Entwicklung weitergegangen. Die aktuellen Bauarbeiten werden genutzt, um erstmals in Gossau einen neuartigen lärmmindernden Recyclingbelag einzubauen. Mit der Zugabe von speziell aufbereitetem Asphaltgranulat aus «alten» Strassen wird die CO2-Bilanz des Asphalts nachweislich verbessert.
Mit diesem neuartigen Verfahren können zukunftsweisende Erfahrungen gesammelt werden. Je nachdem kann später auch bei anderen Abschnitten der Weideggstrasse ein derartiger Belag geprüft werden, wenn Belagssanierungen anstehen.
Rollgeräusch wird «aufgesogen»
Bei den meisten Personenwagen ist ab 25 Stundenkilometern das Rollgeräusch lauter als das Motorengeräusch. Das Rollgeräusch entsteht durch das Verdrängen der Luft auf der Fahrbahn.
Lärmmindernde Beläge verfügen über viele kleine Hohlräume. In diese kann die verdrängte Luft eindringen, wodurch sich das Rollgeräusch reduziert.
Ein lärmmindernder Belag «saugt» Schallwellen sozusagen auf, ähnlich wie ein Schwamm Wasser. Mit lärmmindernden Belägen kann der Lärm um 3 bis 5 Dezibel reduziert werden.
Dies nehmen unsere Ohren als halb so laut wahr. Nachteil dieser Beläge ist, dass die Poren durch Schmutz verstopfen und die Strasse häufiger gereinigt werden muss, damit die lärmmindernde Wirkung erhalten bleibt. Zudem ist davon auszugehen, dass die Beläge rascher erneuert werden müssen, weil sie weniger stabil sind.










