Eine bürgerliche Allianz vor dem zweiten Wahlgang bei den Wahlen vom Kanton Freiburg ist wahrscheinlich. Freiburgs Linke konnte im ersten Wahlgang profitieren.
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FDP-Staatsrat Didier Castella. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es sind Wahlen im Kanton Freiburg.
  • Das Linksbündnis konnte im ersten Wahlgang profitieren.
  • Nun könnte sich eine bürgerliche Allianz für den zweiten Wahlgang bilden.

Nach dem ersten Wahlgang der Freiburger Staatsratswahlen vom Sonntag sind bei den Parteien strategische Gespräche mit Blick auf den zweiten Wahlgang im Gang. In diese zweite, entscheidende Runde dürften die Bürgerlichen mit einer Allianz steigen.

Ihr geht es darum, die heutige bürgerliche Mehrheit in der Freiburger Kantonsregierung zu halten. Ein Problem beim Erreichen dieses Ziels ist, dass der amtierende Staatsrat Jean-Pierre Siggen (Die Mitte) am Sonntag im ersten Wahlgang nur auf Platz 9 der Kandidierenden landete.

Im ersten Wahlgang der Wahlen von 2016 hatte der kantonale Bildungsdirektor noch das beste Resultat aller Kandidierenden erzielt. Wie seine Partei zu positionieren ist, stellt deshalb auf bürgerlicher Seite eines der Hauptthemen der Parteiengespräche dar.

Derzeit zeichnet sich für den zweiten Wahlgang eine bürgerliche Liste mit fünf Kandidierenden ab: zwei Freisinnigen, zwei Personen der Mitte und einem SVP-ler - obwohl die Mitte damit liebäugelt, ihre heutigen drei Regierungssitze zu bewahren.

Die Freiburger Kantonsregierung weist sieben Sitze auf

Das Problem ist aber, dass ihre dritte Kandidatin, Luana Mermoud-Baldi, im ersten Wahlgang nur zehnte wurde. Der deutschsprachige Mitte-Kandidat Olivier Curty machte das fünftbeste Resultat.

Im ersten Wahlgang der Freiburger Staatsratswahlen vom Sonntag erreichte niemand das absolute Mehr. Das Linksbündnis schnitt am Sonntag stark ab und platzierte gleich vier Kandidierende in den ersten sieben Rängen. Sieben Sitze weist die Freiburger Kantonsregierung auf.

Die FDP darf dank der Resultate ihrer beiden Kandidaten Didier Castella (bisher, Dritter im ersten Wahlgang) und Romain Collaud (neu, 7.) legitimerweise auf zwei Plätze auf einer Fünferliste der Bürgerlichen im zweiten Wahlgang hoffen.

Die SVP könnte mit Philippe Demierre in den zweiten Wahlgang ziehen, der als Elftklassierter am meisten Stimmen der vier SVP-Kandidierenden holte.

Linksbündnis profitiert in dem ersten Wahlgang

Die Fünferliste könnte Siggen retten, welcher 2013 in der Freiburger Kantonsregierung auf Parteikollegin Isabelle Chassot folgte. Wenn die bürgerliche Wählerschaft beim zweiten Wahlgang vom 28. November «wie ein Mann», so Mitte-Präsident Damiano Lepori, für die gemeinsame Liste stimme, sei die bürgerliche Mehrheit in der Regierung gesichert.

Freiburgs Linke zog mit einem Bündnis in den ersten Wahlgang der Staatsratswahlen und profitierte davon. Für sie stellt sich nun die Frage, ob sie mit vier oder mit drei Kandidierenden in den zweiten Wahlgang steigt.

Sind es vier, handelt es sich um den amtierenden Staatsratspräsidenten Jean-François Steiert (SP/bisher, Platz 1 im ersten Wahlgang), Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne/neu, Platz 2), Valérie Piller Carrard (SP/neu, Platz 4) und Alizée Rey (SP/neu, Platz 6).

Die fünf grössten Parteien des Kantons Freiburg versammeln sich für den zweiten Wahlgang

Wenn Links-Grün zum zweiten Wahlgang nur zu dritt anträte, müsste SP-Kantonalpräsidentin Alizée Rey über die Klinge springen. In diesem Fall würde sich die Linke mit der Situation begnügen, welche in der Freiburger Regierung von 2012 bis 2018 herrschte. Damals regierten zwei SP-ler und die Grüne Marie Garnier.

Die Diskussionen bei der Linken dürften angesichts ihres Erfolgs im ersten Wahlgang weniger hitzig ausfallen als bei den Bürgerlichen.

Die fünf grössten Parteien des Kantons Freiburg versammeln sich alle am Dienstagabend, um ihre Positionen mit Blick auf den zweiten Wahlgang zu bestimmen. Am Mittwoch läuft die Frist für den Rückzug von Kandidaturen ab. 19 Kandidatinnen und Kandidaten machten beim ersten Wahlgang vom Sonntag mit.

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