Verkauf des Casinos soll die Frauenfelder Stadtkasse schonen
Wie die Stadt Frauenfeld berichtet, könnte durch den Verkauf der Bau eines neuen Stadtsaals einfacher umgesetzt werden, da weniger Fremdkapital benötigt würde.

Mitte Februar 2023 ist die Petition «Casino nicht ins Ungewisse planen» bei der Stadtkanzlei eingegangen.
Der Stadtrat hat die Anliegen der Petitionäre geprüft und am 15. Mai 2023 schriftlich beantwortet.
Er teilt zwar die Zielsetzung eines modernen Stadtsaals, ist aber überzeugt, dass die Forderungen der Petition nicht zielführend sind.
Kapitalkosten werden stark minimiert
Mit einem zeitnahen Verkauf könnte der Bau eines neuen Stadtsaals wesentlich einfacher erfolgen, da die damit verbundene Aufnahme von Fremdkapital wie auch die Kapitalkosten stark minimiert werden können, was im Interesse der Steuerzahler ist.
Ganz grundsätzlich decken sich die Anliegen der Petitionäre weitgehend mit den eigenen Zielen, schreibt der Stadtrat in seiner Antwort.
Man ist sich einig, dass es weiterhin einen Stadtsaal braucht und dass ein möglichst nahtloser Betrieb in Bahnhofsnähe sichergestellt werden muss.
Zeitpunkt des Verkaufs hat keine Auswirkung
Nicht deckungsgleich sind allerdings die Ansichten bezüglich des Zeitpunktes, wann das bestehende Gebäude veräussert werden soll.
So fordert die Petition, dass zuerst ein neuer Stadtsaal bezugsbereit sein muss, bevor das alte Gebäude verkauft werden darf.
Dem widerspricht der Stadtrat in seiner Antwort.
Der Zeitpunkt des Verkaufs habe keine direkte Auswirkung darauf, ob der Veranstaltungsbetrieb bis zum Übergang aufrecht erhalten bleibt.
Verkaufserlös von 13,95 Millionen würde Kaptialkosten stark reduzieren
Die Nutzung des Casinosaals sei nämlich bis zum 31. Dezember 2026 vertraglich gesichert.
Weiter lasse sich der Bau eines neuen Stadtsaals für einen zweistelligen Millionenbetrag wesentlich einfacher bewerkstelligen, wenn ein Verkaufserlös von 13,95 Millionen erzielt wurde.
Dadurch könnten die Aufnahme von Fremdkapital und die damit verbundenen Kapitalkosten stark minimiert werden, was im Interesse aller Steuerzahler sei.
Eine neue Stadtsaal-Umsetzung wäre in der Doppelreithalle realistisch
In seiner Antwort betont der Stadtrat zudem, dass bereits mit Hochdruck an einer neuen Lösung gearbeitet werde.
So wurde im Rahmen einer Vorstudie ein Stadtsaal in der Doppelreithalle geprüft. Experten kamen zum Schluss, dass eine Umsetzung realistisch ist.
Als Grundlage für die in der Vorstudie vorgestellte Variante diente die Einschätzung der kantonalen Denkmalpflege.
Der zeitnahe Verkauf der alten Liegenschaft ermögliche es, den Verkaufserlös zu sichern und den Bau eines neuen Stadtsaals in der Doppelreithalle zeitnah umzusetzen.
Stadtkaserne als Überbrückungsalternative für Begegnung und Kultur
Bis zur geplanten Inbetriebnahme eines neuen Stadtsaals in der Doppelreithalle würde sich die Stadtkaserne Frauenfeld bereits über drei Jahre im Besitz der Stadt befinden.
Diverse kulturelle Veranstaltungen könnten in dieser Zeit im Kasernenhof, im grossen Speisesaal und in den diversen anderen Veranstaltungs- und Versammlungsräumen der Stadtkaserne stattfinden.
All diese Veranstaltungen wären eine Ergänzung zum bisherigen Casinosaal und würden für einen fliessenden Übergang sorgen.
Noch vor der Inbetriebnahme könnte somit ein weiterer erlebbarer Ort der Begegnung und der Kultur geschaffen werden.
Mit der Sanierung des Casinos wäre ein «Kultur-Lockdown» zu befürchten
Das Risiko eines längeren Unterbruchs des Kulturangebotes könnte mit einem neuen Stadtsaal in der Doppelreithalle und den zusätzlichen Veranstaltungsmöglichkeiten in der Stadtkaserne somit stark minimiert werden.
Müsste hingegen die Liegenschaft Casino saniert werden, wäre ein längerer Unterbruch und somit der vom Petitionskomitee befürchtete «Kultur-Lockdown» nicht zu vermeiden.