Sandra Reinhart (Grüne TG): «Wir Grüne packen das an»
Die Grünen Thurgau setzen für die Nationalratswahlen 2023 auf Sandra Reinhart. Sie will den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust angehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Grüne Kantonsrätin Sandra Reinhart aus Thurgau will es in den Nationalrat schaffen.
- Eines ihrer Kernanliegen ist eine gerechte Finanz- und Steuerpolitik.
- Auch will sie Massnahmen ergreifen, um die Klimaerwärmung im Mass zu halten.
Bei den Nationalratswahlen 2023 tritt die Thurgauerin Sandra Reinhart für die Grünen an. Sie bringt politische Erfahrung mit, seit 2020 ist sie im Kantonsrat vertreten und dort seit 2021 Fraktionschefin der Grünen.
Sandra Reinhart äussert sich im Nau.ch-Interview zu Ihrer Kandidatur. Als grüne Politikerin ist Ihr natürlich die Klimapolitik ein Anliegen. Aber auch bei der Finanz- und Steuerpolitik strebt sie Veränderung an, um Menschen mit tiefen Löhnen zu entlasten.
Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?
Sandra Reinhart: Einerseits die Finanz- und Steuerpolitik – die Steuerpolitik soll gerecht sein: Grossverdiener müssen anteilmässig mehr belastet sein als Menschen mit tiefen Löhnen. Gerecht heisst auch, dass Kantone sich nicht ein schädliches Rennen um die tiefsten Steuersätze liefern.
Zudem die Klimapolitik – als primäres Anliegen, die Treibhausgase konsequent zu senken, um die Klimaerwärmung in einem verträglichen Mass zu halten. Sekundär mit grosser Wirkung in vielen Bereichen: Schaffung von Arbeitsplätzen, durch das Wegkommen von fossilen Brennstoffen werden wir unabhängiger und behalten die Wertschöpfung in der Schweiz.
Dabei soll der Schweizer Finanzsektor einen wesentlichen Beitrag leisten.

Nau.ch: Sie wollen sich für eine umweltverträgliche Landwirtschaft einsetzen. Initiativen, welche einen besseren Umweltschutz anstrebten, wurden jedoch oft gerade von einer Mehrheit der Bauernschaft verworfen. Was muss sich ändern, um Bauernbetriebe mit ins Boot zu holen?
Reinhart: Erstens Bildung: In der Aus- und Weiterbildung müssen den Landwirten und Landwirtinnen die ökologischen Produktionsformen und die vielen Vorteile viel besser vermittelt werden.
Zweitens die Kosten der Produkte: Produkte, die mit der Herstellung die Umwelt belasten, müssen durch eine Abgabe verteuert und entsprechen deklariert werden. Das würde die umweltschädlichen Produkte preislich unattraktiver machen und die Konsumenten und Konsumentinnen würden sensibilisiert. Das verändert die Nachfrage, was dann die Produktion beeinflusst.
Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?
Reinhart: Mein persönliches Wahlkampfbudget beschränkt sich auf wenige Inserate und Flyer: ungefähr 1000 Franken.
Nau.ch: Eine unabhängige Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen ist Ihre Forderung. «Neue erneuerbare Energien» – Wasserkraft ist davon ausgenommen – machen heute nur 7,7 Prozent des Schweizer Produktionsmixes aus. Was schlagen Sie vor, um diese Menge zu erhöhen?
Reinhart: Bei jedem Neubau und jeder umfassenden Sanierung muss zwingend eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Öffentliche Parkplätze, Gebäude und Infrastrukturen müssen mit Fotovoltaik bestückt werden.
Wenn alle geeigneten Dachflächen mit Photovoltaik bestückt werden, decken wir den Stromverbrauch der ganzen Schweiz.
Nau.ch: Was wollen Sie den Wählern sonst noch mitteilen?
Reinhart: Wir stehen vor grossen Herausforderungen – Klimawandel, Biodiversitätsverlust … Wir Grüne packen das an!
Zur Person: Sandra Reinhart (*1967) ist seit 2020 Kantonsrätin für die Grünen Thurgau und seit 2019 Stadträtin in Amriswil.
Sie ist selbstständige Kauffrau sowie Natur- und Umweltfachfrau. Sie tritt bei den diesjährigen Nationalratswahlen an.











