Casino-Sanierung sichert Zukunft des beliebten Stadtsaals
Die Stadt Frauenfeld plant die Sanierung der Casino-Liegenschaft für 27,6 Millionen Franken. Die Volksabstimmung findet am 8. März 2026 statt.

Bereits Ende August teilte der Stadtrat mit, dass eine Sanierung der Casino-Liegenschaft die bevorzugte Variante ist, um weiterhin einen attraktiven, zentralgelegenen Stadtsaal anzubieten, berichtet die Stadt Frauenfeld.
Nun stellte der Gesamtstadtrat im Rahmen einer Medienkonferenz die Botschaft an den Gemeinderat vor und zeigte dabei die Sanierungspläne und die erwarteten Kosten auf. Diese betragen für die Gesamtsanierung 27,6 Millionen Franken. Die Volksabstimmung ist für den 8. März 2026 vorgesehen.
Casino bleibt bester Stadtsaal-Standort
Für die Entscheidungsfindung liess der Stadtrat Marktanalysen, Abklärungen zur Stadtkaserne und einen breiten Standortvergleich durchführen. Die Ergebnisse zeigen: In Frauenfeld besteht weiterhin ein klarer Bedarf nach einem Stadtsaal in der heutigen Grösse und Qualität.
Von neun geprüften Standorten schnitt die bestehende Casino-Liegenschaft am besten ab. Die Doppelreithalle in der Stadtkaserne eignet sich – auch aufgrund der vertieften Abklärungen zum Denkmalschutz – nicht als Stadtsaal, bietet jedoch ergänzende Nutzungsmöglichkeiten.
Gegen alternative Standorte sprachen vor allem die Kosten, die weniger zentrale Lage aber auch eine bessere Eignung der Grundstücke für andere Bedürfnisse der Stadtentwicklung.
Sanierung nachhaltiger, schneller und günstiger
Die durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigt, dass eine Gesamtsanierung des Casinos technisch machbar ist und einen zukunftsgerichteten Betrieb ermöglicht. Die Variante Sanierung ist deutlich günstiger und schneller realisierbar als ein Ersatzneubau. Zudem fallen weniger Emissionen an.
Gemäss Stand der Machbarkeitsstudie könnten im Erdgeschoss das Restaurant und die Ladengeschäfte wegfallen, dafür würde ein attraktives Foyer entstehen. Zudem könnten die WC-Anlagen neu organisiert werden. Im Saalgeschoss wird ein zusätzliches Fluchttreppenhaus benötigt, ansonsten stehen nur wenige Veränderungen an.
Die Galerie kann mit wenigen Anpassungen wieder komplett genutzt werden. Im vierten Obergeschoss, wo sich heute Räumlichkeiten des Amts für Gesellschaft und Integration (AGI) befinden, sollen künftig Seminarräume das Saalangebot ergänzen. Hier können attraktive Räume mit Aussicht auf die Stadt Richtung Allmend angeboten werden. Zudem wäre eine Umnutzung von Seminarräumen zu Büroflächen bei Bedarf einfach möglich.
Keine provisorischen Massnahmen am Bestand
Auf die bis anhin geplanten Massnahmen zur Brandschutz- und Erdbebenertüchtigung sowie auf Massnahmen zur Erhöhung der Personenanzahl wird aufgrund des absehbaren Sanierungsstarts verzichtet.
Die provisorischen Eingriffe würden hohe Kosten (2 bis 2,5 Millionen Franken) verursachen, und müssten bei einer Sanierung wieder rückgebaut werden.
Optimiertes Betriebskonzept
Mit der Sanierung bleibt das Casino ein vielseitiger Ort für Konzerte, Theater, Firmenanlässe und Feiern. Mit den zusätzlichen Seminarräumen besteht die Möglichkeit für neue Veranstaltungsarten wie Fachtagungen oder Firmenpräsentationen.
Dazu können Synergien mit der nahegelegenen Stadtkaserne genutzt werden. Mit moderner Infrastruktur und optimierten Tarifen soll die Auslastung auf 110 bis 120 Eventtage pro Jahr steigen (bisher rund 100). Das Amt für Freizeit und Sport ist weiterhin für den Betrieb verantwortlich und fungiert als wichtige Anlaufstelle für Veranstaltungen in der Stadt.
Abstimmung am 8. März 2026 geplant
Um hohe Kosten für temporäre bauliche Massnahmen zu verhindern und möglichst zeitnah einen Casinobetrieb ohne Einschränkungen zu ermöglichen, sieht der Stadtrat eine zeitnahe Abstimmung über einen Gesamtkredit (Planungs- und Baukredit) am 8. März 2026 vor. Üblicherweise wird über den Planungskredit und den Baukredit einzeln abgestimmt.
Aufgrund des im Vergleich zu einem Neubau geringen Handlungsspielraums bei einer Sanierung wird mit der Abstimmung über einen Gesamtkredit ein früher Grundsatzentscheid angestrebt, um Planungssicherheit zu erhalten. Im Vergleich zu zwei Volksabstimmungen kann so eine Zeitersparnis von bis zu einem Jahr erzielt werden.
Ziel ist, 2029 mit den Bauarbeiten zu starten und das Casino 2031 wiederzueröffnen.
Kostendach bei 27,6 Millionen Franken
Die Kosten der Gesamtsanierung belaufen sich auf 27,6 Millionen Franken. Es handelt sich dabei um einen Bruttokredit, der als Kostendach angesehen wird. Davon sind 9 Millionen Franken bereits aus der Volksabstimmung zu den Neubewertungsreserven im November 2024 (7 Millionen Franken) und dem Rechnungsergebnis 2024 (2 Millionen Franken) vorfinanziert.
Der jährliche Aufwand für Betrieb und Abschreibungen wird auf rund 1,46 Millionen Franken geschätzt, was 2,1 Steuerprozenten entsprechen würde.
Das Casino ist ein Ort der Erinnerung und Identität für die Bevölkerung. Der Stadtrat empfiehlt deshalb klar die Gesamtsanierung. Mit der Investition in Höhe von 27,6 Millionen Franken soll Frauenfeld ab 2031 wieder über einen attraktiven Stadtsaal für Kultur, Vereine, Politik und Wirtschaft verfügen.