Überschuss im Budget 2026 sichert Investitionen
Romanshorn plant 2026 bei unverändertem Steuerfuss mit einem Überschuss von 624'257 Franken. Das Budget dient der Finanzierung wichtiger Infrastrukturprojekte.

Wie die Stadt Romanshorn mitteilt, rechnet sie 2026 bei unverändertem Steuerfuss von 70 Prozent mit einem Plus von 624'257 Franken. Über das Budget entscheidet die Gemeindeversammlung am 19. November 2025.
«Die Aussichten stimmen mich zuversichtlich», sagt Stadtpräsident Roger Martin. «Dank solider Rechnungsabschlüsse der letzten Jahre verfügt die Hafenstadt über eine stabile Basis. Dies ermöglicht nun die Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte wie etwa das neue Stadthaus+.»
Steigende Kosten im Gesundheitswesen
Seit 2020 waren sinkende Sozialausgaben zu verzeichnen, ab 2022 stiegen sie jedoch wieder. 2024 wurde dieser Trend gebrochen; für 2025 und 2026 wird ein leichter Rückgang erwartet.
Gleichzeitig steigen die Kosten im Gesundheitswesen weiter, besonders bei der Spitex. Das Budget 2026 trägt dieser Entwicklung Rechnung.
Zentrumslastenausgleich ungenügend
Trotz klarer Feststellungen im kantonalen Wirksamkeitsbericht 2016–2021 bleibt der Zentrumslastenausgleich ungenügend. Zentrumsgemeinden tragen überdurchschnittliche Steuerlasten – im Widerspruch zum verfassungsmässigen Ziel eines fairen Steuersystems.
Der Kanton verzichtet auf Korrekturen; eine erneute Prüfung ist erst mit dem Bericht 2026–2028 vorgesehen. Anpassungen wären frühestens 2030 möglich.
Bekannte Schwächen sind der fehlende Ausgleich sowie die nicht berücksichtigte Mehrbelastung durch individuelle Prämienverbilligungen (IPV).
Zehn Prozent der Steuereinnahmen für IPV
Romanshorn, Amriswil und Arbon erhielten seit 2020 kantonale Sonderbeiträge wegen hoher IPV-Kosten. Der Regierungsrat strich diesen Beitrag 2024 zur Stabilisierung der Kantonsfinanzen.
Seither muss Romanshorn gut zehn Prozent der Steuereinnahmen für IPV leisten – ohne Einfluss auf die Verteilung.
Rund neun Millionen Investitionen
Für das Stadthaus+ sind 800'000 Franken im Budget 2026 vorgesehen. Sofern die Stimmberechtigten im September 2025 zustimmen, ist ein Bezug frühestens 2029 möglich.
Für den Brandschutz im Mehrzweckgebäude an der Gottfried-Keller-Strasse sind 200'000 Franken eingeplant. Für eine nächste Phase sind bei der neuen Mehrzweckhalle Bach 6,3 Millionen Franken eingeplant, finanziert zu 40 Prozent durch die Primarschule, 30 Prozent durch die Sekundarschule und 30 Prozent durch die Stadt.
Im Seebad sind 700'000 Franken für die Beckenfolie, 100'000 Franken für den Spielplatz und 150'000 Franken für den Kiosk vorgesehen. Die Planung der Sportplatzsanierung kostet 180'000 Franken.
Verschiedene Abstimmungen im 2026
Im Hafenbereich sind 120'000 Franken für das Vorprojekt zur Sanierung des Dienstgebäudes, je 20'000 Franken für die Planung der Hafenpromenade (SBS-Hotelprojekt) und des Projekts Pier 8590 vorgesehen. Dafür sind 2026 Urnenabstimmungen geplant.
Ebenfalls ist zur Sanierung der Seeuferbefestigung eine Abstimmung vorgesehen. Weitere Beträge: 200'000 Franken für Raumordnung inklusive Schutzplan, 610'000 Franken für Abwasser und Abfall sowie 1'669'690 Franken für Abschreibungen.
Effizienzprogramm gestartet
Der Stadtrat plant weitere Investitionen zur langfristigen Entwicklung Romanshorns. Dafür wird mittelfristig eine steigende Verschuldung in Kauf genommen.
Gemäss Finanzplan sind trotz dieser Entwicklung und der Kosten des Stadthaus+ ab 2030 keine Steuererhöhungen vorgesehen. Einzig der Wegfall von drei Steuerprozenten durch die Abschaffung der Liegenschaftssteuern ab 2029 muss kompensiert werden.
Die Verwaltung hat dazu ein Effizienzprogramm gestartet, um frühzeitig Massnahmen zu ergreifen und so eine Steuererhöhung zu vermeiden. Entsprechend der Gemeindeordnung und dem Umfang der Projekte haben die Stimmberechtigten an der Urne oder an Gemeindeversammlungen das letzte Wort.
Gemeindeversammlung im November
Die Budgetgemeindeversammlung findet am Mittwoch, 19. November 2025, um 19.30 Uhr in der Aula der Kantonsschule Romanshorn statt.
Wie bereits bei der Rechnung 2024 erhält jeder Haushalt anstelle einer umfangreichen Broschüre am 24. Oktober 2025 einen Budgetflyer.