Wie die Staatskanzlei Graubünden mitteilt, genehmigt die Regierung den Bau eines Entwässerungsstollens in Brienz/Brinzauls.
Brienzer Gemeindeverwaltung
Brienzer Gemeindeverwaltung. - Gemeinde Brienz
Ad

Die Regierung stimmt dem Projekt «Entwässerungsstollen» zu. Bund und Kanton haben an die anrechenbaren Kosten von 39,8 Millionen Franken einen Beitrag von 90 Prozent in Aussicht gestellt.

Mit Grossratsbeschluss vom 7. Dezember 2022 über einen Verpflichtungskredit für die Realisierung eines Entwässerungsstollens in Brienz/Brinzauls wurden die finanziellen Mittel dafür reserviert.

Die verbleibenden Restkosten sollen unter den Nutzniessern aufgeteilt werden.

Das Projekt Entwässerungsstollen hat in der Gemeinde Albula/Alvra einen grossen Rückhalt. Die Gemeindeversammlung stimmte dem Bruttokredit von 39,8 Millionen Franken bereits am 14. Juli 2023 ohne Gegenstimme zu.

Beginn der Vorarbeiten im September 2023

Durch den Bau und Betrieb des Entwässerungsstollens sollen die Geländebewegungen der Rutschung Dorf auf unter zehn Zentimeter pro Jahr reduziert und die instabilen Felsmassen im Gebiet der Rutschung Berg beruhigt werden.

Dazu wird der bestehende Sondierstollen verlängert und zu einem gesamthaft rund 2,2 Kilometer langen Entwässerungsstollen ausgebaut.

Die Vorarbeiten für die Deponie des Ausbruchsmaterials sollen bereits Mitte September 2023 starten, der Vortrieb des Entwässerungsstollens ist ab März 2024 geplant.

Ende 2027 soll der Entwässerungsstollen in Betrieb gehen.

Entwässerungsmassnahmen sorgen für weniger Wasserdrücke

Mit dem Sondierstollen konnte nachgewiesen werden, dass der stabile Fels unterhalb der Rutschmasse entwässert werden kann.

Diese Entwässerungsmassnahmen führten dazu, dass sich die Wasserdrücke im Einflussbereich des Sondierstollens signifikant reduziert respektive bereichsweise vollständig abgebaut haben.

Dies hatte eine rasch einsetzende Verlangsamung der Rutschbewegungen zur Folge.

Die Bewegungsmessungen zeigen zudem, dass sich eine Reduktion der Rutschgeschwindigkeiten der Rutschung Dorf positiv auf die Bewegungsgeschwindigkeiten der Rutschung Berg auswirken und auch dort eine Verlangsamung einsetzt.

Keine alternative Sanierungsvariante

Trotz der bisher positiven Erkenntnisse bestehen auch Unsicherheiten hinsichtlich des Wirkungsgrads und des Wirkungsradius des Entwässerungsstollens.

Stand heute gibt es für die Rutschung Brienz/Brinzauls jedoch keine alternative Sanierungsvariante mit annähernd vergleichbaren Erfolgschancen, die technisch machbar und dabei wirtschaftlich sowie innert weniger Jahre umsetzbar ist.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Albula/AlvraFrankenRegierung