Der Fusion der bernischen Kleinstgemeinde Clavaleyres mit Murten FR steht nichts mehr im Weg. National- und Ständerat haben am Freitag mit den Schlussabstimmungen zum Kantonswechsel die letzten formellen Schritte vorgenommen. Die Fusion tritt Anfang 2022 in Kraft.
50-Seelen-Gemeinde in der Nähe des Murtensees: Das Dorf Clavaleyres.
50-Seelen-Gemeinde in der Nähe des Murtensees: Das Dorf Clavaleyres. - sda - Keystone/PETER KLAUNZER

Der Fusion der bernischen Kleinstgemeinde Clavaleyres mit Murten FR steht nichts mehr im Weg. National- und Ständerat haben am Freitag mit den Schlussabstimmungen zum Kantonswechsel die letzten formellen Schritte vorgenommen. Die Fusion tritt Anfang 2022 in Kraft.

Die Grosse Kammer sagte mit 194 zu 1 Stimme bei null Enthaltungen Ja zum Kantonswechsel, der Ständerat mit 42 zu 0 Stimmen. Schon Anfang Dezember hatten sich die beiden Kammern deutlich für den Kantonswechsel ausgesprochen.

Damit geht eine wahre Abstimmungskaskade zu Ende. 2018 sprachen sich die Stimmberechtigten beider Gemeinden deutlich für den Zusammenschluss aus. Danach sagten die beiden Kantonsparlamente Ja zu einem Gesetz zur Fusion der beiden Gemeinden.

Schliesslich genehmigten auch die Stimmberechtigten der beiden Kantone den Wechsel, mit jeweils einem Ja-Anteil von rund 90 Prozent. Und nun haben also National- und Ständerat je zweimal abgestimmt.

Der Weiler Clavaleyres zählt 50 Einwohner und liegt oberhalb des Murtensees. Er ist eine bernische Exklave und grenzt an die Kantone Freiburg und Waadt. Wie anderen Kleinstgemeinden fällt es Clavaleyres zunehmend schwer, die Aufgaben einer Gemeinde von Feuerwehr über Sozialdienst bis zum Schulunterricht zu erfüllen.

Zweimal scheiterte der Versuch einer Fusion mit der anderen bernischen Exklave Münchenwiler. Erfolgreich verliefen dagegen die Gespräche mit der Stadt Murten.

Petra Schlüchter, Stadtpräsidentin von Murten seit November dieses Jahres, sagte am Freitag auf Anfrage, die Schlussabstimmung in den eidgenössischen Räten stelle durchaus einen speziellen Moment dar. Er bedeute den Abschluss einer jahrelangen Arbeit.

Schlüchter stammt selber aus einer Gemeinde, welche sich 2016 mit Murten zusammenschloss. Sie kommt aus Courlevon und sagt, soweit sie das einschätzen könne, werde der Zusammenschluss in der Bevölkerung von Courlevon als positiv wahrgenommen.

Anfang 2022 wächst Murten nicht nur wegen des Zuzugs von Clavaleyres. Auch Galmiz und Gempenach werde zu Murten stossen, so dass diese Gemeinde ab Januar 2020 gegen 9500 Einwohner zählen wird.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

StänderatFusionGesetzFeuerwehr