Das Theater Chur will in der Spielzeit 2022/23 in Dialog mit dem Publikum treten und gesellschaftliche Entwicklungen ansprechen. Beginn ist der 21. September.
Stadtzentrum Chur.
Stadtzentrum Chur. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Das Theater Chur will in der Spielzeit 2022/23 in Dialog mit dem Publikum treten und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen ansprechen. Auf dem spartenübergreifenden Programm stehen nebst klassischem Schauspiel auch hybride Theaterformen, Digitales, Musik, Oper, Lesungen und selbst ein Open-Air Kino.

Angesichts von Pandemie und Krieg sieht die Theaterleitung die humanistische Grundethik und -moral ausser Kraft gesetzt. Ideologische Gräben und unüberwindbare Spaltungen würden den Wolf aus dem Menschen herauslassen.

Diese gesellschaftliche Tendenz habe die Auswahl der Stücke mitgeprägt, schrieb das Theater anlässlich der am Dienstag, 21. Juni 2022, erschienenen Programmpublikation.

DigiDays bereits in ihrer zweiten Ausgabe

Zum Auftakt lädt das Theater ab dem 21. September zum Verweilen im und ums Haus ein: Mit einer zweiten Ausgabe der DigiDays und einer «Oper für alle» auf dem Theaterplatz sowie einem Open-Air-Kino.

Die DigiDays werden mit einer Live-Zoom-Performance des Westschweizer Videokünstlers Simon Senn eröffnet. Senn steigt mittels Computertechnologie in die digitale Kopie eines existierenden Frauenkörpers, trifft aber auch die reale Frau.

Nach den Herbstferien steht die Premiere der Eigenproduktion «Peiden» auf dem Programm, eines Solostücks von und mit Bruno Cathomas. Die Geschichte eines Dorfs, das unaufhaltsam den Hang hinunterrutscht, vermischt sich mit Geschichten aus dem Leben des Laaxer Schauspielers.

Bühnen-Besuche in den Regionen

Das Theater Chur besucht zudem wieder die Regionen. Mit Friedrich Schillers erstem Drama «Räuber», einem Klassiker über Anerkennung, Selbstbestimmung und Liebe, werden Bühnen in Maienfeld, Klosters, Zuoz und der Surselva bespielt.

Auf dem Programm stehen auch zwei Lesungen. Der Heinzenberger Autor Reto Hänny liest aus seinem Roman «Sturz», die junge Zürcher Autorin Nina Kunz ihre gesammelten Kolumnen «Ich denke, ich denk zu viel».

Zwei Gastspiele: Identitätssuche und Shakespeare

In der Sparte Musik spielen das Klassik Forum Chur zusammen mit dem Musikkollegium Winterthur Richard Strauss’ «Metamorphosen» und Francis Poulencs Monooper «La voix humaine». Akrobatik ist mit der Bieler Compagnie Circoncentrique vertreten und ihrer poetischen Produktion «Respire».

Schliesslich sind auch zwei Gastspiele vorgesehen. Um literarische Identitätssuche geht es in «Contre-enquêtes», einer Koproduktion des Théâtre Vidy-Lausanne und des Schauspielhauses Zürich.

Im Stück treffen Figuren aus dem algerischen Roman «Der Fall Meursault - Eine Gegendarstellung» auf Figuren aus Albert Camus Klassiker «Der Fremde».

Und das Theater Basel zeigt mit Shakespeares «Sommernachtstraum» einen der bekanntesten Klassiker überhaupt.

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