Im Villettepark und auf dem Friedhof Cham sind zwei neue Flächen mit Wildstauden-Mischpflanzung entstanden, die für mehr Biodiversität sorgen.
Wildstauden
Wildstauden-Mischpflanzungen für mehr Biodiversität in Cham. - Cham
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Es blüht, es summt, es kriecht, es schwebt: Im Villettepark und auf dem Friedhof Cham sind zwei neue Flächen mit Wildstauden-Mischpflanzung entstanden, die für mehr Biodiversität sorgen.

Diese Bepflanzungen enthalten typische Pflanzen aus der Region und werden von Forschenden der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW untersucht. Somit kommt Cham mit der Umsetzung des Massnahmenplans zur Förderung der Biodiversität voran und kann zeitgleich die Forschung zur Förderung der Artenvielfalt im urbanen Raum unterstützen. Im Rahmen des Forschungsprojekts mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW wurden die Mischpflanzungen in den vergangenen Wochen auf zwei 100 m² grossen Flächen durch den gemeindlichen Gartenbau in Begleitung der ZHAW-Forscherin Doris Tausendpf und angepflanzt. Konkret befinden sich die Flächen auf der Täubmatt im Vilettepark sowie auf dem Friedhof Cham.

Die neuen Wildstauden-Mischpflanzungen sind speziell für die Bedürfnisse von Cham bzw. nährstoffreiche Böden entwickelt worden, da Böden im Siedlungsraum häufig viel Humus und somit viele Nährstoffe enthalten. Auch diese Böden sind wertvoll für die Biodiversität. Doch weil die Pflege bei nährstoffreichen Böden anspruchsvoller ist, werden solche Böden oft abtransportiert. Das braucht viel Energie. Mit den neuen Wildstauden-Mischpflanzungen soll deshalb auch untersucht werden, wie sich die Pflege so gestalten lässt, dass diese in städtischeren Gebieten gut umzusetzen ist.

Forschungsarbeit soll verschiedene Aspekte beleuchten

Oberstes Ziel des Forschungsprojekts der ZHAW ist es, mit der bewährten Methode der Stauden-Mischpflanzungen sowohl die ober- als auch unterirdische Biodiversität zu fördern. Dabei werden heimische Wildpflanzen, wie zum Beispiel der gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) oder der grosse Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) genutzt. Verschiedene Forschungsgruppen untersuchen dabei, wie diese neuen Bepflanzungen die Biodiversität verändern, wie praxistauglich sie sind und wie sie bei den Chamerinnen und Chamern ankommen. «Als wir vom Projekt erfuhren, haben wir uns sofort gemeldet, weil wir solche umsetzungsorientierte Forschung einerseits gerne unterstützen und uns andererseits praktische Erkenntnisse bei der Pflege unserer Grünflächen erhoffen», erklärt Markus Schuler, Bereichsleiter Gartenbau der Einwohnergemeinde Cham.

Zudem passe diese Forschungsarbeit der ZHAW sehr gut zu den bereits umgesetzten Massnahmen der Gemeinde in Sachen Biodiversität. So erfreue sich z.B. die sogenannte «NaturKur», eine Beratungsmöglichkeit für naturnahe Gärten, seit mehreren Jahren grosser Beliebtheit. Aber auch jüngste Aktionen seien von der Bevölkerung sehr gefragt, ergänzt Markus Schuler: «Erst kürzlich haben wir der interessierten Bevölkerung gratis Wildgehölz für ihre heimischen Gärten, Terrassen und Balkone verteilt und sind dabei auf riesiges Interesse sowie ein enormes Engagement gestossen.

Dies freut uns wirklich sehr und wir sind gespannt, wie sich nun das Forschungsprojekt mit der ZHAW entwickelt.»

Beide neu bepflanzten Gebiete in Cham werden nun bis Ende 2023 nach Anweisung des Forschungsteams gepflegt und detailliert untersucht. In Zukunft sollen die Wildstauden-Mischpflanzungen nach Möglichkeit sowohl im öffentlichen als auch im privaten Grünraumangepflanzt werden.

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