Gemeindeverwaltung Cham passt Öffnungszeiten den Bedürfnissen an

Die Anforderungen der Chamer an die Gemeindeverwaltung wandeln sich. Grund dafür sind etwa geänderte Arbeitsmodelle oder die zunehmende Digitalisierung.

Eine Umfrage bei der Bevölkerung vor rund zwei Jahren zeigte, dass eine Ausdehnung der Öffnungszeiten als nicht nötig erachtet wird, ein Fünftel der Befragten plädierte sogar für eine Verkürzung.

Auf ein gewisses Interesse stiessen einzig die Möglichkeiten, die Verwaltung auch an einem frühen Vormittag, an einem Abend oder über Mittag aufsuchen zu können.

Dem wird jetzt Rechnung getragen. Geöffnet wird ab 1. Mai 2023 künftig am Freitag von 7 Uhr früh bis 13 Uhr statt von 8 Uhr bis 11.45 Uhr wie bis anhin.

Am Montag ist wie bisher um 18 Uhr Schluss statt um 17 Uhr wie von Dienstag bis Donnerstag.

«Die Vorteile, die für die Kundschaft entstehen, überwiegen die leichten Nachteile durch die Schliessung an einem Vormittag und einem Nachmittag», sagt Gemeindeschreiber Martin Mengis.

«Darum hat auch der Gemeinderat die Änderungen positiv zur Kenntnis genommen.»

Beim Verwaltungsbetrieb kann nämlich der Personalaufwand für den Schalterdienst optimiert werden, Teambesprechungen sind künftig ohne negative Auswirkung auf den Kundenservice möglich und es wird eine Grundlage für eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung (zum Beispiel Homeoffice) geschaffen.

Die Mitarbeitenden profitieren tendenziell vor allem durch die Schliessung an den Freitagen nach Auffahrt und Fronleichnam.

Die neuen Öffnungszeiten entsprechen auch den üblichen Kundenfrequenzen im Mandelhof: Am Montag wird erfahrungsgemäss viel Laufkundschaft registriert, der Dienstag ist am ruhigsten, am späteren Freitagnachmittag ist der Andrang ebenfalls eher gering.

In Cham besteht zudem die Möglichkeit, auf Voranmeldung Termine ausserhalb der Öffnungszeiten zu vereinbaren.

«Dieses aus unserer Sicht sehr attraktive Angebot wird noch wenig genutzt», sagt Martin Mengis.

Coronabedingt oder aus Energiespargründen blieben die Schalter der Einwohnergemeinde in den letzten beiden Jahren jeweils zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen.

Diese Lösung wird definitiv auch in Zukunft gelten wie in anderen Zuger Gemeinden.

«Nach unseren Erfahrungen führt die Schliessung vor dem Jahresende zu keinen Problemen oder Reklamationen», betont Gemeindeschreiber Mengis, «insbesondere, weil auch in dieser Zeit individuelle Termine möglich sind.»

In der Umfrage haben 70 Prozent der Befragten angegeben, die Öffnungszeiten zwischen Weihnachten und Neujahr seien für sie egal oder unwichtig.

Zudem werden die digitalen Dienstleistungen laufend ausgebaut, die rund um die Uhr verfügbar sind.

Mit der eZug-App können bereits jetzt online Betreibungsregisterauszüge bestellt und andere Einwohnerservices genutzt werden.

Mit der Digitalstrategie, die Cham zusammen mit anderen Zuger Gemeinden verfolgt, wird sich die Entwicklung beschleunigen.

Der Gang auf die Gemeindeverwaltung wird nicht mehr immer unbedingt erforderlich sein.