Die bernische Bau- und Verkehrsdirektion will weiterhin nichts wissen von einer Tunnellösung beim Ausbau der Autobahn A1 im Oberaargau.
Yverdon-les-Bains
Die Autobahn A1 bei Yverdon-les-Bains ist zurzeit gesperrt. - Keystone

Eine Verlegung der A1 in einen Tunnel zwischen Wangen an der Aare und Niederbipp wäre «zu teuer». Zu diesem Schluss kommt der Kanton aufgrund einer Überprüfung verschiedener Tunnelvarianten, wie er am Montag mitteilte. Der Grosse Rat hatte im September 2020 die Überprüfung bestellt, indem er eine Motion von Samuel Leuenberger (SVP/Bannwil) und Beat Bösiger (SVP/Niederbipp) überwies.

Die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion zieht aus den Untersuchungen den Schluss, dass keine der geprüften Tunnelvarianten verhältnismässig sei. Die Kosten der günstigsten Variante belaufen sich auf rund 415 Million Franken. Die Variante mit einem Langtunnel würde zwischen einer und 1,4 Milliarden Franken kosten.

Dazu kämen zusätzliche Betriebskosten von jährlich 4,4 Millionen Franken. An den Mehrkosten müsste sich der Kanton mit mindestens 40 Prozent beteiligen.

Die Motionäre hatten geltend gemacht, mit einer Tunellösung könnten die Anliegen der Biodiversität, der Umwelt und der Nachhaltigkeit besser berücksichtigt werden. Auch bestünde die Möglichkeit, neue landwirtschaftliche Nutzfläche zu schaffen und den geplanten Wildtierkorridor einfacher zu realisieren.

Neu ist die Forderung nach einer Tunnellösung nicht. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat sie schon früher verworfen, weil die Kosten unverhältnismässig seien.

Die Autobahn A1 soll auf einer Länge von knapp 22 Kilometern von Luterbach bis Härkingen in den Kantonen Solothurn und Bern auf sechs Spuren ausgebaut werden. Die Kosten werden auf 886 Millionen Franken geschätzt. Im Bipperamt im Oberaargau wirft das Projekt hohe Wellen.

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