Regio-Fussball: Hitziges Unentschieden zwischen Esperia und Wyler
Esperia und Wyler trennen sich in einer hitzigen und emotionalen Partie in der 2. Liga Regional 2:2-Unentschieden. Zu reden gibt eine Mittelfinger-Szene.

«Mittelfinger!», ruft der Linienrichter dem Schiedsrichter zu. Der vertraut seinem Assistenten und schickt den Übeltäter in der 59. Minute unter die Dusche. Wylers Mihailo Samurovic soll nach einem Gerangel den Mittelfinger gezeigt haben. Nach dieser dummen Aktion müssen die Gäste den Sieg zu zehnt über die Zeit bringen.
Rückblende: Esperia erwischt den besseren Start. In der 7. Minute schnappt sich Awayo Nwafor den Ball auf Höhe der Mittellinie und sprintet los. Aus etwa 25 Metern nimmt er sich ein Herz und schiesst den Ball ins Eck, wobei Wyler-Keeper Anis Agrebi schlecht aussieht.
«In den ersten fünf Minuten haben wir gepennt», sagt Wyler-Spielmacher Tiago da Silva nach dem Spiel.

Das Heimteam drückt nach der frühen Führung weiter. Doch die Flügelspieler Alabi Francis und Burim Shaqiri sündigen jeweils nach Traum-Solos im Abschluss, Wyler-Goalie Agrebi glänzt in den 1:1-Situationen.
Die Wyler-Abwehr scheint daraus wenig gelernt zu haben: In der 24. Minute braucht es erneut eine glänzende Reaktion von Agrebi, um Francis im Direktduell erneut in die Schranken zu weisen.
«Wir müssten eigentlich 3:0 führen», so Esperia-Coach Philipp Eich nach der Partie.
Aussetzer von Esperia-Torhüter
1:0 statt 3:0 – und plötzlich rückt Esperia-Torhüter Toni Buzhala in den Fokus. Ein langer Ball von ihm landet direkt beim Gegner. Aritan Kastrati legt sich den Ball vor und gleicht eiskalt aus (27.).
Vier Minuten danach taucht Kastrati erneut allein vor Buzhala’s Kasten auf. Er umkurvt ihn und legt in die Mitte, wo Rui da Silva einschieben kann. 2:1!
Den grössten Fauxpas leistet sich Esperias Schlussmann in der 40. Minute. Bei einem langen Ball stürmt er aus dem Strafraum und wehrt den Ball mit den Händen ab. Doch Buzhala hat Glück, denn der Schiedsrichter bewertet es nicht als Verhinderung einer klaren Torchance und zückt (nur) die gelbe Karte.
Das Pausen-Fazit: Esperia sündigt anfangs im Abschluss, danach ist Wyler oft nach Bällen in die Tiefe gefährlich und dreht das Spiel.
Nach Rot kippt das Spiel
Die zu Beginn angesprochene rote Karte wird zum «Gamechanger». Esperia drückt nun, während Wyler mit allen Mitteln versucht, den Sieg über die Zeit zu retten. «Ich fand das nicht fair», meint Esperia-Trainer und Ex-YB-Profi Philipp Eich nach dem Spiel.
Hintergrund: Wylers Spieler reklamierten oft und spielten auf Zeit. Zumindest bis zur Erlösung von Esperia.

Nach vielen vergebenen Chancen diese Szene in der 82. Minute: Ein wohl als Flanke gemeinter Schuss landet an der Latte. Den Abstauber aus wenigen Metern verwertet Awayo Nwafor zum 2:2 und zelebriert das mit einem Flick-Flack.
Nun suchen beide Teams den Sieg. In der langen Nachspielzeit bringt Esperia nach einem Eckball den Ball aber nicht ins Tor und es bleibt beim 2:2.

«Nach der langen Überzahl hätten wir mehr rausholen können, aber über die gesamten 90 Minuten geht das Resultat in Ordnung», bilanziert Philipp Eich.
Esperia ist nächsten Samstag beim FC Bern zu Gast. Dabei gilt es, den Aufwärtstrend mit Neu-Trainer Philipp Eich fortzusetzen. Zuvor rutschte man nach gutem Start in die Krise.
Der FC Wyler, bei dem in den letzten sechs Spielen nur drei (!) verschiedene Spieler trafen, spielt gleichentags zu Hause gegen Konolfingen.
