Natur

Earth Night Thal: Licht aus für Natur und Gesundheit

Naturpark Thal
Naturpark Thal

Thal,

Im Naturpark Thal verzichteten Gemeinden zur Earth Night auf künstliches Licht. Sternenbeobachtungen und Kerzenschein sensibilisierten für Lichtverschmutzung.

Naturpark
Naturpark Thal. - Schweiz Tourismus

Wie der Naturpark Thal berichtet, wurde es in der Nacht vom 19. September im Naturpark bewusst dunkel. Unter dem Motto «Earth Night Thal: Bedrohte Dunkelheit» verzichteten mehrere Gemeinden für eine Nacht auf künstliches Licht.

Mit Sternenbeobachtungen, Begegnungen im Kerzenschein und spannenden Referaten wurde die Bevölkerung für das Thema Lichtverschmutzung sensibilisiert. Rund 75 Personen nahmen an den Aktionen in Herbetswil und Aedermannsdorf teil, viele weitere reduzierten zu Hause bewusst ihre Beleuchtung.

 Warum weniger Licht mehr ist

Die Veranstaltung zeigte eindrücklich: Lichtverschmutzung betrifft nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch die menschliche Gesundheit. Lukas Schuler, Geschäftsführer von DarkSky Switzerland, machte in seinem Vortrag deutlich, wie vielfältig die Auswirkungen von künstlichem Licht sind.

Es beeinflusst nicht nur den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen, sondern kann auch mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen verbunden sein: von Schlafstörungen über Bluthochdruck und Übergewicht bis hin zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten, Diabetes Typ II, Depressionen und Alzheimer.

Auch Tiere und Pflanzen reagieren empfindlich auf nächtliches Licht. Vögel verlieren die Orientierung, Insekten erschöpfen sich an Lichtquellen, Fische meiden helle Flächen. Das wirkt sich auf ganze Ökosysteme aus.

Von der Bestäubung bis zur Fortpflanzung. Pflanzen wiederum verschieben Blütezeit oder Laubabwurf. Bereits eine einzige Laterne kann natürliche Abläufe stören. «Es geht nicht darum, Licht generell schlechtzumachen», betonte Schuler. «Aber wenn wir es bewusster einsetzen, gewinnen wir alle. Unsere Gesundheit ebenso wie die Natur.»

Der Nachthimmel als Kulturgut

Dr. Mirco Saner, Amateurastronom und Gemeindepräsident von Herbetswil, spannte in seinem Vortrag den Bogen zur kulturellen Bedeutung des Nachthimmels: «Der Sternenhimmel war für unsere Vorfahren über Jahrtausende ein Ort der Religion und Sinnstiftung, eine Inspirationsquelle, ein Wissensspeicher, ein Kalender und ein Navigationsgerät.»

Saner mahnte: «Der Himmel ist deshalb ein Kulturgut, doch Lichtverschmutzung raubt uns diese Verbindung.» Er selbst hat in den letzten Jahren Lichtmessungen im Thal durchgeführt. Das Resultat: Trotz vergleichsweiser geringer Belastung nimmt die Lichtverschmutzung auch hier messbar zu.

Seine Lösung: «Lichtverschmutzung ist das vielleicht einzige Umweltproblem, das wir mit einem simplen Handgriff sofort lösen können: Licht ausschalten.»

Sternenbeobachtung und Kerzenlicht

Nach den Referaten ging es hinaus in die Dunkelheit: In Herbetswil wurde der Sportplatz für die Sternenbeobachtung genutzt. Mit zwei Teleskopen waren Saturn und Sternbilder sichtbar.

In Aedermannsdorf versammelten sich etwa 30 Teilnehmende mit Gemeindepräsident Philipp Gerster bei einem gemütlichen Apéro mit Kerzenlicht und Feuer, um gemeinsam über Sterne und die Nacht zu sprechen.

Auch viele Haushalte im Naturpark beteiligten sich und dimmten zu Hause bewusst das Licht oder verzichteten ganz. Patrick Zellweger vom Naturpark Thal zieht ein positives Fazit: «Die Resonanz zeigt das grosse Interesse. Wir möchten die Earth Night wiederholen und noch mehr Menschen für bewussten Umgang mit Licht sensibilisieren.»

Kommentare

Weiterlesen

Marco Rima
12 Interaktionen
Nach Corona
Aare
17 Interaktionen
Lebensgefahr

MEHR AUS OLTEN

Kantonspolizei Solothurn
In Oensingen SO
Egerkingen SO
3 Interaktionen
Alkoholisiert
EHC Olten
Eishockey