Wie die Gemeinde Baar angibt, schliesst die Rechnung 2023, dank unerwartet hoher Steuereinnahmen, mit einem Plus von 27,1 Millionen Franken ab.
Gemeindeverwaltung Baar.
Gemeindeverwaltung Baar. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
Ad

Am 20. März 2024 hat der Kanton seinen Jahresabschluss 2023 präsentiert.

Die Finanzdirektion vermeldete einen rekordhohen Überschuss, der wesentlich durch weitaus höhere Steuererträge bei den juristischen Personen zustande gekommen ist.

«Dasselbe gilt auch für Baar», sagt Gemeinderat Pirmin Andermatt.

«Die Gewinnsteuern juristischer Personen aus dem Jahr 2022 und den Vorjahren sind auch bei uns deutlich höher ausgefallen als budgetiert.»

Steuern liegen um knapp 1,6 Millionen über Budget

Das wirkt sich markant auf das Ergebnis aus: Statt des budgetierten Überschusses von 5,1 Millionen Franken resultiert ein Plus von 27,1 Millionen Franken.

Die Differenz von 22 Millionen Franken lässt sich weitgehend mit den Steuern juristischer Personen erklären.

Diese sind mit 61,8 Millionen Franken um fast 16 Millionen Franken höher ausgefallen als budgetiert.

Die Steuern der natürlichen Personen liegen mit 59,6 Millionen Franken um knapp 1,6 Millionen über Budget.

Firmen haben sich rasch erholt

Fast 3,3 Millionen Franken mehr eingebracht als prognostiziert haben die Grundstückgewinn- sowie die Erbschafts- und Schenkungssteuern.

«Die provisorischen Steuerzahlen einzelner Unternehmen, die wir von der kantonalen Steuerverwaltung für unsere Budgetierung erhalten hatten, waren zu niedrig prognostiziert worden.», erklärt Pirmin Andermatt die markant höheren Einnahmen.

«Es ist erfreulich, dass sich unsere Firmen derart rasch erholt haben.»

Zur Erinnerung: Im Jahr 2021 beliefen sich die Steuererträge juristischer Personen auf lediglich 34,5 Millionen Franken.

Steuerfuss könnte ab 2025 auf 51 Prozent gesenkt werden

«Wir werden das äusserst positive Resultat 2023 sowie die aus heutiger Sicht erfreulichen Prognosen für die folgenden Jahre im Budget 2025 berücksichtigen», kündigt Finanzvorstand Andermatt an.

«Der Gemeinderat kann sich vorstellen, den Steuerfuss ab dem Jahr 2025 von derzeit 53 Prozent auf 51 Prozent zu senken.»

Der Aufwand entspricht den Erwartungen Sehr genau budgetiert haben der Gemeinderat und die Verwaltung die Aufwandseite.

Die Ausgaben fielen mit 146,8 Millionen Franken um rund 600'000 Franken tiefer aus als budgetiert.

Personalaufwand wurde auf 0,1 Prozent genau budgetiert

Das entspricht einer Abweichung von lediglich gut 0,4 Prozent. «Das ist hervorragend», betont Gemeinderat Pirmin Andermatt.

«Uns ist in vielen Bereichen eine Punktlandung geglückt. Dort, wo wir gezielt Einfluss nehmen können, budgetieren wir sehr präzis.»

So wurde der Personalaufwand auf 0,1 Prozent genau budgetiert.

Mehrkosten gegenüber dem Budget gab es beispielsweise in der Personalrekrutierung, in der Primarschule oder bei den Pflegekosten.

Beitrag der Gemeinde an Zuger Finanzausgleich gesunken

Ein Minderaufwand resultierte unter anderem im Tiefbau, im Bereich Energie und Umwelt oder in der Arbeitslosenhilfe.

Wie bereits in den Vorjahren ist der Beitrag der Gemeinde Baar an den Zuger Finanzausgleich weiter gesunken.

Baar überwies 5,9 Millionen Franken in den kantonalen Ausgleichstopf (Vorjahr: 8,7 Millionen Franken).

Für den Nationalen Finanzausgleich wendete die Gemeinde 8,9 Millionen Franken auf. Rekordhohe Investitionen Die Gemeinde baut derzeit ihre Infrastruktur aus.

Investitionstätigkeit ist hoch

Die Investitionstätigkeit ist so hoch wie nie.

Gut 48,1 Millionen Franken wendete Baar im Jahr 2023 für den Bau der Dreifachsporthalle Sternmatt Zwei, für die Erweiterung der Schule Sternmatt Eins sowie für den Neubau der Schule Wiesental sowie für weitere kleinere Projekte auf.

Auch in den nächsten Jahren wird die Gemeinde in ähnlicher Höhe Investitionen tätigen.

Dank der hohen Steuereinnahmen sieht Pirmin Andermatt positiv in die Zukunft.

Gemeinde steht finanziell auf sehr gesunden Füssen

«Wir können die Investitionen nach wie vor aus eigenen Mitteln finanzieren. Das Nettovermögen ist mit 6366 Franken pro Person sehr hoch.»

Die Chancen stehen gut, dass sich die Gemeinde trotz der hohen Investitionstätigkeit nur im kleinen Rahmen oder gar nicht verschulden wird.

«Wir stehen finanziell auf sehr gesunden Füssen», sagt Pirmin Andermatt.

«Für die weiteren Grossprojekte wie den Ausbau des Bushofs oder die Neugestaltung und Überbauung des Bahnmatt-Areals scheinen wir gut gerüstet.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenEnergieSteuernUmweltBaar