Wie die Gemeinde Baar meldet, rechnet das Budget 2024 mit einem Ertragsüberschuss von 8,5 Millionen Franken. Der gewährte Rabatt von vier Prozent soll bleiben.
Rathaus Baar.
Rathaus Baar. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Die geschichtsträchtig hohen Investitionen sorgten beim Baarer Finanzvorstand noch vor wenigen Jahren für die eine oder andere Sorgenfalte, nun sieht Pirmin Andermatt entspannter in die Zukunft.

Zwar stehen gemäss Finanzplanung bis 2028 Investitionen in der Höhe von über 200 Millionen Franken an, weil parallel auch die Steuererträge ansteigen sollen, bleiben die Gemeindefinanzen trotzdem im Gleichgewicht und grundsolide.

Stand heute sieht es so aus, dass das in den letzten Jahren angesparte Eigenkapital und die prognostizierten Steuermehrerträge ausreichen, um die Investitionen für die verschiedenen Schulhaus- und die weiteren Infrastrukturbauten zu decken.

Konstante Steuerfusssenkung möglich

Will heissen: Die Gemeinde wird sich nicht oder nur leicht verschulden müssen, und der Gemeinderat kann sich auf Basis der Prognosen für 2023 und danach aktuell vorstellen, den Steuerfuss ab dem Jahr 2025 konstant auf 51 Prozent zu senken.

Momentan liegt dieser bei 53 Prozent, wobei im letzten Jahr ein Rabatt von vier Prozent gewährt worden ist.

Diesen Rabatt schlägt der Gemeinderat auch an der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember 2023 für das Budget 2024 vor.

Damit würde sich der reale Steuerfuss erneut bei 50,88 Prozent bewegen.

Höhere Steuereinnahmen erwartet

Für das Jahr 2024 budgetiert die Gemeinde Steuern in der Höhe von 62,4 Millionen Franken von natürlichen sowie von 55,7 Millionen Franken von juristischen Personen.

Zum Vergleich: Für das Jahr 2023 waren 58,2 Millionen Franken (natürliche Personen) und 46,2 Millionen Franken (juristische Personen) budgetiert.

Für das laufende Jahr geht die Gemeinde bei den natürlichen Personen von rund 4,3 Millionen Franken höheren Steuereinnahmen aus.

Die Einnahmen bei den juristischen Personen werden sich auf gegen 67,6 Millionen Franken belaufen – über 20 Millionen Franken mehr als budgetiert.

Investitionen bewegen sich auf Rekordniveau

Nicht nur die Steuereinnahmen bewegen sich auf hohem Niveau. Die Nettoinvestitionen erreichen gar Rekordhöhe.

Bereits die im Jahr 2023 geplanten Investitionen von 35 Millionen Franken sind bemerkenswert. Sie werden im nächsten Jahr aber nochmals deutlich übertroffen.

Insgesamt belaufen sich die geplanten Investitionen auf 55 Millionen Franken. Die hohe Investitionstätigkeit setzt sich in den Folgejahren fort.

Bis 2028 wird die Gemeinde gemäss Finanzplanung jährlich rund 40 Millionen Franken in ihre Infrastruktur investieren.

Der Aufwand steigt deutlich an

Mindestens ebenso wichtig wie die Erträge ist dem Baarer Finanzvorstand die Aufwandseite.

Dieser steigt aus verschiedenen Gründen im Budget 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 147,5 auf 158,9 Millionen Franken an.

Zum einen steigt der Personalaufwand um rund 5,6 Millionen Franken.

Schaffung von zusätzlichen Stellen

Verantwortlich dafür sind die neuen Anstellungsbedingungen, über welche am 26. November 2023 abgestimmt wird, die Teuerung von 2,2 Prozent und die Schaffung von notwendigen zusätzlichen Stellen.

Auch deutlich höher sind die Abschreibungen, die in den nächsten Jahren aufgrund der Inbetriebnahme der neuen baulichen Infrastruktur laufend ansteigen werden.

Zudem beantragt der Gemeinderat, 12 Millionen Franken als Einlage in die Vorfinanzierungsreserve für die zweite Etappe der Schule Wiesental zu tätigen.

Steigende Energiepreise

Zum anderen steigt auch der Sach- und übrige Betriebsaufwand um rund 0,6 Millionen Franken.

Dies unter anderem aufgrund von weiter steigenden Energiepreisen sowie des anwachsenden baulichen und betrieblichen Unterhalts der gemeindlichen Liegenschaften und Infrastrukturen.

Nahezu unverändert bleiben die Zahlungen an den Zuger (ZFA) und den nationalen Finanzausgleich (NFA).

Eine neue Finanzstrategie gibt den Rahmen vor

Neben dem Budget 2024 und dem Finanzplan 2024 bis 2028 legt der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung auch eine neue Finanzstrategie 2024 bis 2034 vor.

Diese definiert die Strategie und die Massnahmen für die nächsten zehn Jahre und wurde vom Gemeinderat in enger Zusammenarbeit mit der Finanzkommission erarbeitet.

Die Parteien wurden im Rahmen einer Vernehmlassung eingebunden.

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