Wie die Gemeinde Baar meldet, wird die Fahrt von Inwil nach Zug durch die Barriere im Arbach unterbunden und umgeleitet. Ab 2024 ändert sich dies für Anwohner.
Rathaus Baar.
Rathaus Baar. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
Ad

Die im Jahr 2021 eröffnete Tangente Zug/Baar soll den Transitverkehr durch die Gemeinde Baar und die Stadt Zug verringern und die Bewohner der Berggemeinden Ägeri, Neuheim und Menzingen rasch auf das Autobahnnetz führen.

Damit diese Verkehrsumlagerung gelingt, sind verschiedene flankierende Massnahmen (Flama) Bestandteil des Projekts. Eine dieser Massnahmen – die sogenannte Flama vier – war von Beginn an umstritten.

Zwischen Arbach und dem Stadtzuger Loreto-Quartier wurde eine Barriere eingerichtet, die den direkten Weg von Inwil nach Zug und in die Gegenrichtung unterbindet.

Lediglich der öffentliche Verkehr und Velos können die Schranke passieren. Alle anderen Fahrzeuge werden ins Göbli geleitet.

Petition forderte Durchfahrtsrecht für Anwohner

Zahlreiche Arbacher haben sich an der Barriere gestört und eine Petition mit 380 Unterschriften eingereicht. Darin fordern sie ein uneingeschränktes Durchfahrtsrecht für die Bewohner von Arbach und Inwil.

«Der Gemeinderat hat das Anliegen der Petitionäre geprüft», sagt Hans Küng, Abteilungsvorsteher Sicherheit und Werkdienst.

«Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir die Entlastungsziele der Tangente Zug und Baar auch mit einer Lockerung des Verkehrsregimes im Arbach erreichen können.»

Anwohner passieren dank elektronischer Nummernschilderkennung

Die Schranke bleibt zwar bestehen, sie wird aber mit einer elektronischen Nummernschildererkennung technisch aufgerüstet.

Voraussichtlich ab Jahresbeginn 2024 können die Bewohner eines klar definierten Perimeters die Nummernschilder ihrer Autos bei der Gemeinde registrieren lassen.

Dank der elektronischen Nummernerkennung öffnet sich die Schranke für die registrierten Autofahrer aus dem Arbach zukünftig automatisch.

«Dasselbe System war bereits während der Sanierung der Strasse von der Nidfuren ins Schmittli im Einsatz», erklärt Hans Küng. «Die elektronische Nummernerkennung hat sich dort bestens bewährt.»

Zahlreiche Abklärungen wurden getroffen

Für die Einführung der neuen Verkehrsanordnung waren zahlreiche Abklärungen nötig.

Da die Flama vier ein Bestandteil des Auflageprojekts Tangente Zug und Baar ist, kann die Schranke nicht ersatzlos aufgehoben werden. Dies würde dem Volksentscheid widersprechen.

Die nun vom Gemeinderat vorgeschlagene Lösung respektiert den Volksentscheid, weshalb der Kanton diese akzeptieren konnte. Da sich die Schranke auf Stadtzuger Boden befindet, musste auch der Zuger Stadtrat konsultiert werden.

Dieser hat im September 2023 der neuen Verkehrsanordnung mit einem Schild «ausgenommen Bus und Sonderbewilligung» zugestimmt. Damit ist der Weg frei für die Einführung der elektronischen Nummernschilderkennung.

Gemeinderat spricht von gutem Kompromiss

Neu dürfen nicht nur die Busse des Zürcher Verkehrsverbunds, sondern auch Autos mit einer Sonderbewilligung die Schranke passieren.

«Mit dieser Lösung haben wir einen guten Kompromiss gefunden», ist Gemeinderat Hans Küng überzeugt.

«Wir lenken einerseits den Verkehr weiterhin auf die Tangente und entlasten die Quartiere, andererseits müssen die Arbacher keinen Umweg mehr in Kauf nehmen, wenn sie nach Zug fahren wollen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MenzingenNeuheimBaar