Nach dem Verkauf des Recyclingunternehmens Ruag Environment in Altdorf UR fürchtet Landammann Urban Camenzind (CVP) um die rund hundert Arbeitsplätze.
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Die Ruag-Niederlassung in Zürich. - Keystone
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Nach dem Verkauf des Recyclingunternehmens Ruag Environment in Altdorf UR fürchtet der Urner Landammann Urban Camenzind (CVP) um die rund hundert Arbeitsplätze. Er wirft dem Mutterkonzern Misswirtschaft vor.

Weil sich die Ruag MRO Holding auf die Ausrüstung der Schweizer Armee fokussiere und die Ruag Environment nicht rentiere, habe man den Betrieb an die Thommen Group verkauft, teilte die Ruag mit. Zu den Verkaufsmodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Die Firma wird in Immark AG Schattdorf umbenannt, der Betrieb könne vorerst aufrechterhalten bleiben.

Die Zukunft der Arbeitsplätze stehe damit in den Sternen, sagte der Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind am Mittwoch in einem Interview mit der «Urner Zeitung». Er beklagte, dass die Ruag in der Vergangenheit keine Absichten gehabt habe, in Altdorf zu investieren.

Ein Ausbau wäre aber nötig gewesen, um längerfristig im Recyclinggeschäft bestehen und Aufwand und Ertrag verbessern zu können. «Das was da abläuft, ist ein klassischer Fall von Misswirtschaft», sagte Camenzind.

Diese Aussage kommentiere man nicht, teilte eine Ruag-Sprecherin auf Anfrage mit. In der Medienmitteilung hatte die Ruag von «zahlreichen Investitionen» in den Betrieb in Altdorf gesprochen. Konkrete Angaben dazu könne man nicht machen, hielt die Sprecherin weiter fest.

Sollte es nach dem Verkauf zu einem Stellenabbau kommen, hätten die Betroffenen Anrecht auf den Sozialplan der Ruag, erklärte diese. Camenzind sagte, für die Mitarbeitenden in der Recyclingfirma dürfte es schwierig werden, eine neue Arbeit zu finden.

Die Ruag Environment AG ist spezialisiert auf die Entsorgung ausgedienter Elektro- und Elektronikapparate. Die Thommen Group beschäftigt an insgesamt 23 Standorten in der Schweiz, in Deutschland, Belgien und Italien rund 600 Mitarbeitende.

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