Heidi Herzig aus Rubigen: «Wir lernen jetzt andere Werte schätzen»
Heidi Herzig wohnt seit 33 Jahren in Rubigen, während über 20 Jahren führte sie mit Ihrem Mann dort einen Lebensmittelladen.

Nau.ch: Wie haben Sie die Ausnahmesituation bisher erlebt?
Heidi Herzig: Ich erlebe die momentane Situation als eine Art Auszeit vom Alltagsstress. Ich muss nirgends hin und kann meine Tage zu Hause verbringen und endlich viele liegengebliebene Sachen erledigen.
Nau.ch: Welche Auswirkungen spüren Sie in Ihrer Region besonders?
Wir wohnen direkt an der Strasse und stellen fest, dass es momentan wesentlich weniger Verkehr hat.
Nau.ch: Was vermissen Sie am meisten?
Das Zusammensitzen mit unseren Kindern, Enkeln, Geschwistern und Freunden.

Nau.ch: Ihr Tipp für einen guten Alltag im Lockdown.
Einen Tag nach dem anderen nehmen, wir können die Situation nicht ändern. Jetzt ist Frühling, freuen wir uns doch an der erwachenden Natur. Es gibt so viele kleine Dinge, an denen wir uns erfreuen können, nun haben wir auch die Zeit und Musse, sie zu sehen oder zu riechen.
Nau.ch: Wird sich die Gesellschaft jetzt verändern?
Wir lernen jetzt andere Werte schätzen. Ich hoffe, dass jetzt viele Leute merken, wie wichtig es ist, dass Geld und Reichtum nicht alles ist. Dass ein gutes soziales Umfeld, gelebte Nächstenliebe und der Schutz und Erhalt unserer Erde als Nahrungsquelle oberste Priorität haben sollten.