Zementkonzern Lafarge droht weiter Prozess wegen «Terrorfinanzierung»
Dem internationalen Zementhersteller Lafarge droht weiter ein Prozess, weil er in Syrien Schutzgelder an die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und andere Extremisten gezahlt haben soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Pariser Berufungsgericht schwächt Vorwürfe aber ab.
Das Pariser Berufungsgericht erhielt ein Ermittlungsverfahren wegen «Finanzierung des Terrorismus» am Donnerstag aufrecht. Die Ermittlungen wegen «Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit» werden auf Antrag von Lafarge dagegen eingestellt.
Der französische Konzern wollte mit den Schutzgeldern laut den Ermittlern erreichen, dass ein Zementwerk in Dschalabija rund 150 Kilometer nordöstlich von Aleppo trotz des Syrien-Krieges in Betrieb bleiben konnte. Zudem soll er den IS-Extremisten Öl abgekauft und damit gegen EU-Sanktionen verstossen haben.
Insgesamt sollen zwischen 2011 und 2015 rund zwölf Millionen Euro geflossen sein. Das Unternehmen, das 2015 mit der Schweizer Baustoffgruppe Holcim fusionierte, streitet die Vorwürfe zum Teil ab.
Die Klage gegen Lafarge wurde von zwei Nichtregierungsorganisationen ins Rollen gebracht: Sherpa aus Frankreich und dem in Berlin ansässigen European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR).