Das Coronavirus dürfte viele China-Reisende verunsichern. Bei einer Annullation zahlt die Reiseversicherung in den meisten Fällen.
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Das Coronavirus macht der Reise-Branche zu schaffen. Ein Reisebüro von Hotelplan. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesamt für Gesundheit rät vor Reisen nach Wuhan ab.
  • Die meisten, aber nicht alle Reiseversicherungen decken Epidemien ab.

Über 6000 Personen sind weltweit mit dem Coronavirus infiziert. Die meisten davon in der chinesischen Stadt Wuhan. Mehr als 130 Menschen sind bereits gestorben.

Mancher China-Reisende dürfte diese Tage seine Pläne über Bord werfen. Doch übernimmt die Reiseversicherung die Kosten?

Coronavirus
Coronavirus: Medizinisches Personal in Schutzanzügen wartet in der zentralchinesischen Provinz Anhui am Eingang einer Klinik für Fieberpatienten und Patienten aus Wuhan. - dpa-infocom GmbH

Benjamin Manz, Geschäftsführer des Vergleichsportals Moneyland.ch erklärt: «In den allgemeinen Versicherungsbedingungen von Schweizer Reiseversicherungen sind Epidemien als Annullierungsgrund für Flüge in aller Regel enthalten.» Eine Ausnahme ist die Allianz. Hier sind bei den meisten Policen Epidemien ausgeschlossen.

Es braucht offizielle Infos

Grundsätzlich werde nicht bei jeder China- oder Asien-Reise wegen des Coronavirus das Geld zurückerstattet, erklärt Manz. «Voraussetzung ist bei praktisch allen Reiseversicherungen, dass von einer Reise in das betreffende Land von offizieller Stelle aus abgeraten wird.»

Entscheidend für Schweizer Reisende ist also das Bundesamt für Gesundheit oder das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA. «Das BAG rät von Flügen nach Wuhan ab, deshalb sind diese in aller Regel durch die Schweizer Reiseversicherungen gedeckt.»

Wuhan Coronavirus
Leergefegte Strasse in Wuhan. - AFP/Archiv

Dies bestätigt auch eine Umfrage von Nau.ch unter grossen Schweizer Reiseversicherungen. Ausnahme ist hier die Mobiliar, welche nicht nur Annullationen für Reisen nach Wuhan zurückerstattet, sondern für ganz China.

Falls sich eine Versicherung quer stellt, rät Manz, diese mit offiziellen Unterlagen zu konfrontieren. «Hartnäckig nachfragen hilft auf jeden Fall – manchmal sind Versicherungen auch kulant.»

Sowieso lohne es sich, bei der Airline nachzufragen. So können Swiss-Kunden kostenlos umbuchen oder stornieren.

Bisher hält sich der Aufwand der Reiseversicherungen wegen des Coronavirus in Grenzen. Die Allianz hatte bisher eine Stornierung, ebenso die AXA. Die Mobiliar spricht von 20 Fällen. Der TCS hatte bisher nur Anfragen, ebenso die Zurich.

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