Wasserwirtschaft will Verschmutzer wie Pharmakonzerne an Reinigung beteiligen

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Deutschland,

Die deutsche Wasserwirtschaft will Hersteller und Importeure von Medikamenten und Schadstoffen direkt an den Kosten der Wasseraufbereitung beteiligen.

Wasser fliesst ins Glas
Wasser fliesst ins Glas - dpa/dpa/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Klärung von Rückständen kostet bis zu 36 Milliarden Euro in 30 Jahren.

Die «verursachergerechte Beteiligung» durch die Einzahlung in einen Fonds sei «die ökologisch und ökonomisch effizienteste Lösung», teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Montag mit. Der Verband will durch diesen «Spurenstofffonds» sicherstellen, dass nicht die Verbraucher die Reinigungskosten zahlen müssen.

Laut BDEW verursachen der steigende Medikamentenkonsum und andere Verunreinigungen in den kommenden 30 Jahren eine zusätzliche Belastung in Höhe von bis zu 36 Milliarden Euro. Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am Montag berichtete, fallen darunter vor allem die Kosten für die flächendeckende Modernisierung von Kläranlagen. «Diese Kosten würden - mit der Finanzierung von Reinigungsleistungen über eine Abwasserabgabe - einseitig die Verbraucherinnen und Verbraucher belasten», erklärte der Verband.

«Die jetzige Finanzierung von Reinigungsleistungen kommt einer Lizenz zur Verschmutzung gleich», sagte Martin Weyland, BDEW-Geschäftsführer für die Bereiche Wasser und Abwasser. Das Fondsmodell sieht vor, dass die Verursacher je nach Schädlichkeit der mit ihnen in Verbindung gebrachten Rückstände im Wasser einen Betrag in den Fonds einzahlen müssen oder alternativ entsprechende Technologien zur Vermeidung solcher Spurenstoffe unterstützen können.

«Die verantwortlichen Stellen müssen ausserdem bei der Zulassung verstärkt auf die Umweltverträglichkeit der Medikamente achten», sagte Weyland mit Blick auf die Arzneimittelbranche weiter. Laut eines Gutachtens für den BDEW müsste für die Koordinierung des Fonds keine neue Behörde geschaffen werden: Durch grosse Analogien zum Emissionshandel wäre «eine Erweiterung der beim Umweltbundesamt verorteten Deutschen Emissionshandelsstelle denkbar, um Synergieeffekte zu nutzen und die administrativen Kosten zu minimieren».

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