Waadtländer Kantonalbank schreibt im Halbjahr weniger Gewinn
Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat im ersten Halbjahr 2020 weniger verdient. Wegen der Corona-Krise mussten Gelder zurückgestellt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Waadtländer Kantonalbank hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn gemacht.
- Die Vorgaben der Analysten wurden verfehlt.
Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat im ersten Halbjahr 2020 weniger verdient. Die Bank hat im Zuge der Coronakrise Geld zurückgestellt, um sich vor dem Ausfall fauler Kredite zu wappnen. Zudem bleiben die Margen im Zinsgeschäft tief.
Der Reingewinn der BCV sank in der ersten Jahreshälfte um 13 Prozent auf 157,8 Millionen Franken, wie die zweitgrösste Schweizer Kantonalbank am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg ging um 14 Prozent auf 179,0 Millionen zurück.
Vorgaben der Analysten verfehlt
Mit beiden Kennzahlen hat die BCV die Vorgaben der Analysten verfehlt. Diese hatten im Durchschnitt beim Reingewinn einen Wert von 170,0 Millionen Franken und beim Geschäftserfolg mit 197,4 Millionen gerechnet.
Der Rückgang sei auf zwei im Zusammenhang mit der Coronakrise stehende Faktoren zurückzuführen, schreibt die BCV. Einerseits seien die Erträge aufgrund des schwächeren Kundengeschäfts um 11 Millionen Franken gesunken und andererseits habe sich der Bedarf an Rückstellungen für Kreditrisiken um rund 20 Millionen erhöht.
Vorsichtige Prognose
Insgesamt erwirtschaftete die BCV einen Geschäftsertrag in Höhe von 477,1 Millionen Franken. Das sind 5 Prozent weniger als im letzten Jahr. Im Negativzinsumfeld fiel der Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler, um 10 Prozent ab. Und im Kommissionsgeschäft sank der Erfolg um 3 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr äussert sich die BCV etwas vorsichtiger als noch bei der Vorlage der Bilanzzahlen vergangenen Februar. Sofern sich die Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Finanzmärkten im zweiten Halbjahr nicht signifikant verschlechterten, rechne man mit einem zum ersten Semester vergleichbaren Geschäftsgang, hiess es. Ursprünglich peilte die Bank für 2020 das Geschäftsergebnis des letzten Jahres an.