Versicherer hat Strafanzeige gegen Signa-Verantwortliche gestellt

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Deutschland,

Eine Versicherungskonzern-Tochter erstattet Strafanzeige gegen die insolvente Signa-Gruppe.

Immobilienunternehmens Signa
Der Unternehmer Benko war im Januar festgenommen worden. Seine Signa Holding hatte Ende 2023 Insolvenz angemeldet. (Archivbild) - keystone

Eine Tochter des Versicherungskonzerns Signal-Iduna hat einem Bericht zufolge Strafanzeige gegen ehemalige Verantwortliche der insolventen Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko gestellt. Die Tochterfirma Hansainvest habe die Anzeige bereits im Februar 2024 erstattet, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Das habe Signal-Iduna der Zeitung mitgeteilt.

Hansainvest wirft Signa demnach darin vor, Kapitalanlagegelder vertragswidrig verwendet zu haben. Hansainvest hatte der Zeitung zufolge Genussscheine der Signa-Gruppe für fünf Bauprojekte in Deutschland und Österreich gezeichnet. Durch die Insolvenz der Signa erlitt Hansainvest allein durch die Investition in die Genussscheine einen Verlust in Höhe von 60 Millionen Euro.

Massive Investitionen bei Signa

Der Mutterkonzern Signal-Iduna war demnach mit bis zu 900 Millionen Euro bei der Signa-Gruppe investiert. Die meisten Investitionen sind nach Unternehmensangaben grösstenteils grundpfandrechtlich gesicherte Darlehen. Dafür musste der Konzern keine Abschreibungen vornehmen.

Insgesamt belaufen sich die Abschreibungen von Signal-Iduna auf eine Höhe von etwa 350 Millionen Euro. Zuvor war von 250 Millionen Euro die Rede gewesen. Weitere notwendige Wertberichtigungen seien nicht erkennbar, sagte ein Sprecher des Konzerns der «SZ». Auf der anderen Seite habe die Versicherungsgruppe aus den Signa-Investitionen seit 2015 Renditen in Höhe von gut 200 Millionen Euro eingenommen.

Gesamtschaden rund 300 Mio. Euro

Der Unternehmer Benko war im Januar festgenommen worden. Seine Signa Holding hatte Ende 2023 Insolvenz angemeldet. Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt in diesem Zusammenhang «wegen schweren Betrugs, betrügerischer Krida, Untreue, Förderungsmissbrauchs und Gläubigerbegünstigung» gegen mehr als ein Dutzend Beschuldigte und zwei Verbände.

Den Gesamtschaden beziffert sie zuletzt auf rund 300 Millionen Euro. Als Krida werden in Österreich Konkursvergehen bezeichnet. Mitte Juli hatte die WKStA eine erste Anklage wegen Betrugs gegen Benko erhoben. Dem Gründer des Signa-Konzerns werden laut WKStA «betrügerische Krida» vorgeworfen.

In der Schweiz ist Benko vor allem als früherer Mitbesitzer der Warenhauskette Globus bekannt.

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Kommentare

User #2994 (nicht angemeldet)

Wo bleibt eigentlich die Strafanzeige der Migros gegen den Manager der beim Globusverkauf mit Benko gemeinsame Sache gemacht hat. Bitte mal Nachhaken.

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